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Indische Seefahrer und Kaufleute sorgten für eine sogenannte "Indisierung" Südostasiens. Die Einheimischen übernahmen die Hochkultur der Inder und gründeten eine Vielzahl kleiner Königreiche auf dem Gebiet Südostasiens. Diese waren zuerst vornehmlich hinduistisch geprägt, im Laufe der Zeit breitete sich jedoch auch hier der Buddhismus aus. Eines dieser Reiche war Srivijaya, das vermutlich ab dem 5. Jahrhundert n. Chr. auf Sumatra entstand.
 

Erste Hauptstadt Srivijayas war Palembang. Der chinesische Mönch I-Tsing berichtete davon, dass ursprünglich zwei Königreiche auf Sumatra bestanden : Srivijaya und Jambi. Im Jahre 686 wurde Jambi aber von Srivijaya eingenommen, dass damit auch den Handel Jambis mit China übernahm. Dieser Handel erfolgte auf dem Seeweg und Srivijaya wurde ein wichtiger Handelsposten auf dem Weg nach Indien, da der Landweg über die Seidenstrasse wegen fortwährender Kriege immer unsicherer wurde. In der Folge entwickelte sich Srivijaya zu einer führenden Seemacht und aufgrund seiner günstigen Lage an der Strasse von Malakka, konnte es sich schnell zu einem Machtzentrum im südlichen Teil Südostasiens entwickeln, dass in der Folge ganz Sumatra, Java und den grössten Teil der malayischen Halbinsel kontrollierte.

Das Reich von Srivijaya war wohl in erster Linie ein Verbund einzelner Königreiche, die hauptsächlich über den Handel in Beziehungen standen. Einige Historiker behaupten, das Zentrum Srivijayas sei irgendwann von Palembang nach Chaiya, nördlich von Suratthani, im heutigen Thailand verlegt worden. Zumindest war Chaiya ein bedeutender Stützpunkt des Reiches.
Srivijaya war ein buddhistisches Reich, dass mit der damals grössten buddhistischen Universität in Nalanda, in Nordindien, in Verbindung stand. Von dort übernahm Srivijaya auch den Mahayana-Buddhismus, im Gegensatz zum Hinayana-Buddhismus, der in fast allen anderen Reichen Südostasiens vorherrschte. Die Bildhauerei orientierte sich vornehmlich an den indischen Stilen aus Gupta und Gandhara. Einige Kunstschätze Srivijayas sind erhalten. Das bekannteste Beispiel dürfte wohl die Staute des Boddhisatva Avalokitesvara im National Museum von Bangkok sein.
Auf seinem Höhepunkt erstreckte sich das Reich Srivijayas fast über den gesamten südlichen Teil Südostasiens. Man besass Gesandtschaften und Handelsposten in den wichtigsten Zentren Indiens und Chinas. Srivijaya verfügte über mehrere grosse internationale Häfen und besass anscheinend ein Monopol auf den Handel mit Persien.
Chedi des Wat Phra Borommathat Chaiya.

Der lose Verbund des Reiches führte jedoch, ähnlich wie beim Dvaravati-Reich auch zum Niedergang Srivijayas. Im 11. Jahrhundert n. Chr. unternahmen die südindischen Chola-Könige, die ebenfalls über eine grosse Flotte verfügten, mehrere Angriffe auf das Gebiet Srivijayas. 1025 wurden mehrere bedeutende Häfen zerstört und der Handel mit China, das Rückgrat des Reiches, geriet ins Stocken. Srivijaya sollte sich von diesem Schlag nie mehr wirklich erholen und der ohnehin lose Verbund des Reiches begann weiter zu bröckeln. Um 1280 wurde der grösste Teil Indonesiens von Kertanagra, dem König von Singharasi auf Java erobert und damit die Stellung Srivijayas in der Region weiter untergraben. Srivijaya war nun unter javanischer Kontrolle. Im Norden begann König Ramkamhaeng die meisten ehemaligen Gebiete Srivijayas auf thailändischem Boden zu erobern und in sein Königreich Sukothai zu integrieren.

   
 
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