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Das Gebiet des heutigen Südostasien wurde vermutlich schon seit den frühesten Zeiten der Menschheit besiedelt. Die fruchtbaren Flusstäler mit ihrer üppigen Vegetation, das warme Klima und ausreichend vorhandenes Wasser wirkten wohl schon auf unsere Vorläufer äusserst attraktiv.
 
Obwohl konkrete Beweise fehlen, kann man aus Funden von Skeletten des Homo Erectus in China und Indonesien darauf schliessen, dass auch das Gebiet zwischen diesen Fundstellen vom Homo Erectus bewohnt gewesen sein muss. Immerhin fand man bei mehreren Ausgrabungen auf dem Gebiet des heutigen Thailand Steinwerkzeuge, die in die Epoche des Pleistozän ( 1,8 Mio. bis etwa 10 000 v.Chr.) datiert und dem Homo Erectus zugeschrieben werden. Diese Vorläufer des Homo Sapiens waren Jäger und Sammler, die in Höhlen lebten und ihre Behausungen häufig wechselten. Sie benutzten einfachste Steinwerkzeuge, von denen man, wie schon erwähnt, einige auf thailändischem Gebiet, etwa in Mae Ta bei Lampang, gefunden hat.
Dem Pleistozän folgte das Holozän ( ca. 10 000 v. Chr. bis heute ). In der Frühphase dieser Epoche begann der Homo Sapiens langsam sesshaft zu werden. Ab etwa 7000 v.Chr. begann er in kleinen Gemeinschaften zusammenzuleben und betrieb Ackerbau und Viehzucht. Zwischen 4000 und 2500 v.Chr. wurden diese Gemeinschaften immer grösser. In dieser Zeit begannen die Menschen auch metallurgische Kenntnisse zu erlangen und fertigten Werkzeuge und Waffen aus Bronze an. Aus dieser Zeit finden sich viele Spuren in Thailand. Besonders die Funde aus Ban Kao bei Kanchanaburi deuten sogar daraufhin, dass sich auf dem Gebiet des heutigen Thailand eine der ältesten Bronzezeit-Kulturen der Welt entwickeln konnte.
Etwa parallel mit der Verarbeitung von Metall verlief auch die Entwicklung des Handels. Die Siedlungen der Menschen begannen zu wachsen und nahmen Kontakt mit anderen Siedlungen auf. Die Entwicklung von Städten begann. Der Handel war jedoch schon bald nicht mehr regional begrenzt, sondern verlief auf dem Seeweg, zuerst wohl mit China, später jedoch auch mit weiter entlegeneren Gebieten. Bei Ausgrabungen bei Pong Tuek, nahe Kanchanaburi fand man eine römische Öllampe aus Bronze, die man etwa auf die Zeit um Christi Geburt datierte.
A uf dem Gebiet Thailands entwickelte sich besonders stark der Handel mit Indien, dass zu dieser Zeit schon eine Hochkultur besass. Die Händler brachten jedoch nicht nur Waren mit, sondern exportierten auch ihre Kulturen und Religionen. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang der indische Herrscher Asoka, der etwa von 300 bis 240 v.Chr. lebte und über das erste indische Grossreich herrschte. Asoka war ein glühender Buddhist und schickte unzählige Mönche aus, um die buddhistische Lehre zu verbreiten. Die buddhistischen Mönche aber auch Brahmanenpriester folgten den Handelsrouten der Kaufleute und kamen in Kontakt mit der Bevölkerung, die den Neuankömmlingen sowohl auf kulturellem, als auch auf intellektuellem Gebiet, weit unterlegen war. Nicht wenige dieser Reisenden wurden sesshaft und gelangten in den jeweiligen Ansiedlungen schnell in führende Positionen. Aufgrund der Fähigkeit des Buddhismus, mit anderen Glaubenssystemen zu koexistieren oder sie gleich ganz aufzunehmen, zumindest aber nicht in Frage zu stellen, übernahmen grosse Teile der Bevölkerung ihn als neue Religion, mit mehr oder weniger starken
Einsprengseln der ursprünglichen Religionen.
So entstand eine völlig neue Kultur auf dem Gebiet Südostasiens. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer Indisierung des Gebietes. Ausser in Vietnam, in dem der chinesische Einfluss überwiegt, sind die Kulturen aller Länder in Südostasien massgeblich von der indischen Kultur beeinflusst und dieser Einfluss ist auch heute noch in vielen Bereichen offensichtlich. In Thailand stammt natürlich in erster Linie die Religion aus dem indischen Kulturkreis, aber auch die Architektur, die früher in erster Linie religiös war, die Sprache, die Umgangsformen, das Essen, die Kleidung und auch die (klassische) Musik sind indischen Ursprungs.
Im Gebiet des heutigen Thailand trafen die indischen Kaufleute und buddhistischen Mönche vornehmlich auf die Kultur der Mon, eines Volksstammes aus dem Gebiet Burmas und der Khmer, aus dem heutigen Kambodscha. Der Legende nach liegt der Ursprung des Buddhismus in Thailand in Nakhon Pathom, wo angeblich zwei, von Asoka selbst ausgesandte Mönche, landeten. Heute erinnert der gewaltige Phra Pathom Chedi an dieses Ereignis.
Gesichert ist zumindest, dass sich eine buddhistisch geprägte städtische Kultur entwickelte und einzelne Städte etwa ab dem 5. Jahrhundert begannen, mehr oder weniger lose Zusammenschlüsse zu bilden, so
in der Dvaravati-Zivilisation der Mon und in der Srivijaya-Zivilisation im Süden des Landes.
 
 
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