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                folgt 
Phaya Ruang seinem Bruder 
Banmuang auf den 
                Thron
. Bekannter wird er jedoch unter seinem späteren 
                Namen
 Ramkamhaeng. Er macht sich sofort daran, das Reich 
                zu erweitern. Dies geschieht zum einen durch Gewalt, zum anderen 
                aber auch durch eine äusserst geschickte Diplomatie. Schon nach 
                kurzer Zeit hat das Reich eine Ausdehnung, die fast der des heutigen 
                Thailand entspricht. Mit seinem Nachbarn im Norden, dem Königreich 
                
Lan Na und seinem Freund 
Ngam Muang, Herrscher 
                von 
Phayao schliesst 
Ramkamhaeng diverse freundschaftliche 
                Abkommen und Allianzen, die alle drei Reiche vor den Mongolen 
                schützen sollen.
                Eine Anekdote erzählt aber auch, wie diese Allianz beinahe 
                zerbricht, als 
Ramkamhaeng die Frau 
Ngam Muangs 
                verführt. Als 
Ngam Muang sich hierfür rächen 
                will, ist es jedoch 
Mengrai, der ihn davon abhält. 
                
Ramkamhaeng entschuldigt sich bei 
Ngam Muang 
                und zahlt eine grosse Entschädigung.
                Ungeachtet seines militärischen Genies und seiner offensichtlichen 
                Wirkung auf Frauen liegen 
Ramkamhaengs grösste Verdienste 
                jedoch auf einem anderen Gebiet : Er ist ein äusserst wohlwollender 
                und gütiger Herrscher, der nach Möglichkeit die Anwendung von 
                Gewalt vermeidet, auch wenn er im Zweifelsfall davor auch nicht 
                zurückschreckt. In 
Sukothai ist die Sklaverei abgeschafft. 
                Jeder Bürger soll möglichst nach seiner Facon selig werden. Der 
                Legende nach lässt 
Ramkamhaeng eine Glocke vor seinem Palast 
                anbringen, die jeder Bürger läuten kann, um eine Audienz beim 
                König zu erhalten. Er ist somit das direkte Gegenbeispiel zu den 
                Gottkönigen der Khmer. Um sich von diesen und deren Kultur abzugrenzen, 
                nimmt 
Ramkamhaeng den singhalesischen 
Theravada-Buddhismus 
                an und lädt Mönche aus Ceylon ein, um diesen in der Bevölkerung 
                zu verankern. 
                Auf kulturellem Gebiet entwickeln sich in 
Sukothai  
                eigenständige Kunst- und Architekturstile, die zugleich als erste 
                reine Thai-Stile gelten.
                Da der König erkennt, dass eine eigene Sprache und Schrift ein 
                fundamentaler Bestandteil der Kultur eines Volkes ist, entwickelt 
                er persönlich das Thai-Alphabet, dass im Prinzip in dieser Form 
                noch heute verwendet wird. Sein berühmter
 
                Inschriftenstein ist das erste Dokument in dieser 
                neuen Schrift.
                Auf wirtschaftlichem Gebiet schliesst er weitreichende Handelsbeziehungen 
                mit anderen Staaten, vor allem China. Er lädt Kaufleute von dort 
                in sein Reich und seine Handwerker lernen die Herstellung der 
                
Sangkhalok-Keramiken, die ein Verkaufsschlager wird und 
                auch heute noch nach annähernd dem gleichen Ver-fahren in der 
                Gegend um 
Sukothai produziert wird. Das Königreich 
Sukothai 
                erlebt eine Blüte und gilt noch heute als "Goldenes Zeitalter" 
                in der Geschichte Thailands.
                - 
1298 stirbt 
Ramkamhaeng und sein Sohn 
                
Lo Thai besteigt den Thron.
                
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