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1279
folgt
Phaya Ruang seinem Bruder
Banmuang auf den
Thron
. Bekannter wird er jedoch unter seinem späteren
Namen
Ramkamhaeng. Er macht sich sofort daran, das Reich
zu erweitern. Dies geschieht zum einen durch Gewalt, zum anderen
aber auch durch eine äusserst geschickte Diplomatie. Schon nach
kurzer Zeit hat das Reich eine Ausdehnung, die fast der des heutigen
Thailand entspricht. Mit seinem Nachbarn im Norden, dem Königreich
Lan Na und seinem Freund
Ngam Muang, Herrscher
von
Phayao schliesst
Ramkamhaeng diverse freundschaftliche
Abkommen und Allianzen, die alle drei Reiche vor den Mongolen
schützen sollen.
Eine Anekdote erzählt aber auch, wie diese Allianz beinahe
zerbricht, als
Ramkamhaeng die Frau
Ngam Muangs
verführt. Als
Ngam Muang sich hierfür rächen
will, ist es jedoch
Mengrai, der ihn davon abhält.
Ramkamhaeng entschuldigt sich bei
Ngam Muang
und zahlt eine grosse Entschädigung.
Ungeachtet seines militärischen Genies und seiner offensichtlichen
Wirkung auf Frauen liegen
Ramkamhaengs grösste Verdienste
jedoch auf einem anderen Gebiet : Er ist ein äusserst wohlwollender
und gütiger Herrscher, der nach Möglichkeit die Anwendung von
Gewalt vermeidet, auch wenn er im Zweifelsfall davor auch nicht
zurückschreckt. In
Sukothai ist die Sklaverei abgeschafft.
Jeder Bürger soll möglichst nach seiner Facon selig werden. Der
Legende nach lässt
Ramkamhaeng eine Glocke vor seinem Palast
anbringen, die jeder Bürger läuten kann, um eine Audienz beim
König zu erhalten. Er ist somit das direkte Gegenbeispiel zu den
Gottkönigen der Khmer. Um sich von diesen und deren Kultur abzugrenzen,
nimmt
Ramkamhaeng den singhalesischen
Theravada-Buddhismus
an und lädt Mönche aus Ceylon ein, um diesen in der Bevölkerung
zu verankern.
Auf kulturellem Gebiet entwickeln sich in
Sukothai
eigenständige Kunst- und Architekturstile, die zugleich als erste
reine Thai-Stile gelten.
Da der König erkennt, dass eine eigene Sprache und Schrift ein
fundamentaler Bestandteil der Kultur eines Volkes ist, entwickelt
er persönlich das Thai-Alphabet, dass im Prinzip in dieser Form
noch heute verwendet wird. Sein berühmter
Inschriftenstein ist das erste Dokument in dieser
neuen Schrift.
Auf wirtschaftlichem Gebiet schliesst er weitreichende Handelsbeziehungen
mit anderen Staaten, vor allem China. Er lädt Kaufleute von dort
in sein Reich und seine Handwerker lernen die Herstellung der
Sangkhalok-Keramiken, die ein Verkaufsschlager wird und
auch heute noch nach annähernd dem gleichen Ver-fahren in der
Gegend um
Sukothai produziert wird. Das Königreich
Sukothai
erlebt eine Blüte und gilt noch heute als "Goldenes Zeitalter"
in der Geschichte Thailands.
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1298 stirbt
Ramkamhaeng und sein Sohn
Lo Thai besteigt den Thron.
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