Chaiya ist ein kleines Nest, etwa 50km nördlich von Suratthani gelegen, in das sich kaum Touristen verirren und wenn, dann in der Regel, um den berühmten Wat Suan Mokh zu besuchen.
 
Wer Chaiya heute sieht, wird kaum vermuten, dass es sich hierbei um eine der ältesten Städte Thailands mit einer enormen historischen Bedeutung handelt.
Einige Historiker vermuten, dass Chaiya einige Zeit die Hauptstadt des Srivijaya-Reiches war, dass sich etwa ab dem 5. Jahrhundert n. Chr. in Palembang auf Sumatra gründete und das sehr schnell zu einer lokalen Handelsmacht und einem spirituellen Zentrum im südlichen Teil Südostasiens aufstieg. Irgendwann soll die Hauptstadt Sirvijayas dann nach Chaiya verlegt worden sein, was zumindest der alte Name der Stadt - Srivichai - nahelegt. Es sind jedoch nur sehr wenige Quellen über Srivijaya erhalten und bis heute ist unklar, ob es sich hierbei wirklich um ein zentral regiertes Reich oder nicht viel eher um einen losen Verbund einzelner Stadtstaaten handelte. Die zahlreichen Funde, die man in der Umgebung Chaiyas machte und die sich heute im Nationalmuseum in Bangkok befinden, legen zumindest nahe, dass es sich um eine Stadt mit einiger Bedeutung handelte.
Der Stern Chaiyas begann ab dem 13. Jahrhundert zu sinken. Die südlichen Gebiete Srivijayas gerieten unter die Kontrolle javanischer Könige und der nördliche Teil, darunter auch Chaiya, wurde in das Reich Sukothais integriert. In der Folge verlor Chaiya immer mehr an Bedeutung und stattdessen entwickelte sich das, für den Handel bedeutend günstiger gelegene, Suratthani zu einem lokalen Zentrum.
Trotzdem ist der kleine Ort zumindest einen Tagesausflug wert. Die Landschaft ist geprägt von sanften Hügeln und dichten Palmenwäldern, die im-
mer wieder von Flüssen durchschnitten werden und es gibt ein paar heisse Quellen in der Umgebung. Der Wat Borommathat Chaiya ist einer der ältesten Wats Thailands, mit einem prachtvoll restaurierten Chedi im Srivijaya-Stil aus dem 8. Jahrhundert und mit dem modernen Wat Suan Mokh verfügt Chaiya über einen der bedeutendsten und bekanntesten Wats Thailands und der buddhistischen Welt.
Und auch wenn das Reich Srivijayas seit langer Zeit nicht mehr besteht, wer ein wenig die Augen aufhält, stösst überall auf Reminiszenzen an die grosse Vergangenheit der Region und seien es nur die überall anzuteffenden Repliken der berühmten Statue des Boddhisatva Avalokitesvara, deren Original heute das Zentrum der Srivijaya-Abteilung im Bangkoker Nationalmuseum bildet.
 
Heute eher ein unscheinbares Nest : Chaiya. Heisse Quellen in der Umgebung Chaiyas.
 
Rekonstruktion der Avalokitesvara-Statue im Wat Suan Mokh. Verzierung an einem Begraebnischedi  im Srivijaya-Stil.
 
 
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