Der Wat Phra Sri Rattana Mahathat, von den Einheimischen kurz Wat Yai genannt, wurde in der Mitte des 14. Jahrhunderts in der Regierungszeit von Li Thai erbaut. Der Tempel befindet sich unmittelbar an einer Brücke über den Nan-Fluss. Wie durch ein Wunder überstand er die verheerende Feuersbrunst im Jahre 1955, die grosse Teile Phitsanuloks zerstörte.
 
Gekrönt wird der Wat durch einen 36 m hohen, teilweise vergoldeten Prang im Ayutthaya-Stil. Stufen führen hinauf zu einer Nische, in der sich Buddhareliquien befinden.
Hinter dem Prang findet man die Ruinen eines alten Wihans. Die stehende Buddhastatue, der "Phra Attarot", wurde neu renoviert.
Der Wandelgang des Tempels beherbergt unzählige Buddhastatuen in allen Stilen.
Im Innenhof befinden sich mehrere Chedis und ein lotusförmiger kleinerer Prang.
Der grösste Schatz desTempels befindet sich jedoch in dem recht unscheinbaren Wihan.
Durch die, mit Perlmutteinlagen reich verzierten Türen gelangt man in einen atemberaubenden Raum. Die Wände sind mit wunderschönen Wandmalereien
verziert, die u.a. Szenen aus den frühreren Leben Buddhas zeigen. Man sieht Kurtisanen, Jäger und Einsiedler.
Die relativ niedrige, tiefrote Decke des Raumes wird von Säulen in Schwarz und Gold getragen. Der ge-samte Entwurf des Raumes deutet auf das zentrale Heiligtum hin, den Phra Buddha Chinarat.
Nach der Fertigstellung des Wat Yai hatte König Li Thai die Schaffung dreier grosser Bronzestatuen in Auftrag gegeben. Hiermit beauftragte er die besten Bildhauer und Giesser der damaligen Zeit. Die letzte Statue machte jedoch Probleme und musste dreimal neu gegossen werden. Schliesslich wurde jedoch gerade sie die Schönste aller drei Statuen. Alle drei Statuen befanden sich anschliessend über 400 Jahre im Wat Yai.
König Mongkut liess schliesslich die anderen beiden Statuen, den Phra Buddha Chinasi und den Phra Buddha Sasada in den Wat Bowonniwet in Bangkok bringen.
Als Rama V. schliesslich den Wat Benchamabophit errichten liess, suchte er auch für diesen Tempel eine zentrale Buddhastatue und kam schliesslich auf den Phra Buddha Chinarat. Dieses Mal weigerten sich die Einwohner Phitsanuloks jedoch die Statue abzugeben und Rama V. lenkte schliesslich ein.
Er liess eine Kopie der Statue anfertigen und diese stattdessen im Wat Benchamabophit aufstellen.Der Phra Buddha Chinarat blieb also an seinem angestammten Platz im Wihan des Wat Yai.
Die Statue scheint aus sich heraus zu leuchten und förmlich im Raum zu schweben und meiner bescheidenen Meinung nach handelt es sich um nicht weniger als die schönste Buddhastatue Thailands, wenn nicht sogar darüber hinaus. Jedenfalls ist sie nach dem Smaragdbuddha im Wat Phra Khaeo die am höchsten verehrte Buddhastatue Thailands und ein nationales Heiligtum.
Die vergoldete Statue mit ihren perfekten Proportionen strahlt eine geradezu hypnotisierende Ruhe aus und stellt wohl den absoluten Höhepunkt des Sukothai-Stils dar.
Die Einwohner Phitsanuloks nennen die Statue einfach "Luang Phor Yai".
   
Wandmalereien im Wihan des Wat Yai. Wandmalereien im Wihan des Wat Yai.
     
Phra Attharot im alten Wihan.
 
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