Der Wihan und vor allem der gigantische Bot des Wat Suthat gehören zu den beeindruckendsten und schönsten Sakralbauten in Bangkok.
Der Grundriss des Tempels stellt ein Rechteck mit einem Seitenverhältnis von 3:2 dar.
Die gesamte Anlage hat eine Fläche von 40800m², die Umgebungsmauern besitzen eine Gesamtlänge von 950m.
 
An der Entstehung des Tempels waren drei Könige beteiligt. Rama I. begann im Jahre 1807 mit dem Bau des Wihan. Er wollte damit an die Pracht der Tempel in Ayutthaya anknüpfen und als Vorbild des Wat Suthat sollte der Wat Phanan Choeng dienen.
In dem Wihan wurde die wunderschöne Statue Phra
Sri Sakyamuni aus dem 13. Jahrhundert aufgestellt, die der König eigens über den Chao Phraya aus Sukothai hergeschafft hatte. Kurz darauf starb Rama I. und sein Sohn Rama II. setzte die Bauarbeiten fort. Der gesamte Tempel wurde jedoch erst erst unter Rama III. beendet.
Der ursprüngliche Name des Tempels sollte Wat Mahasuthavat sein, womit Rama I. sich auf eine der Stufen des brahmanischen Himmels - Suthavat - bezog. Sein Tempel sollte genauso schön werden.
Das Volk nannte ihn jedoch damals Wat Phra Yai, von yai = gross. Der heutige Name wurde dem Tempel von Rama III. gegeben.
Die Wandgemälde innerhalb des gesamten Tempels wurden Anfang der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts, anlässlich des 200. Geburtstages der Stadt Bangkok, aufwendig restauriert.
Entscheidenden Beitrag hierzu trug die deutsche Bundesregierung. Der Grund hierfür liegt in der Tatsache, dass in dem Sockel der Statue im Wihan die Asche von S.M. König Bumiphols Bruder und Vorgänger Ananda Mahidol beigesetzt ist. Dieser wiederum war in Heidelberg geboren worden. Eine Statue im Innenhof erinnnert an den König, der im Jahre 1946 unter nie geklärten Umständen im Alter von nur 20 Jahren ums Leben kam. Die Statue wurde zu seinem Gedenken im Jahre 1974 errichtet und jedes Jahr an seinem Geburtstag (10. September), legen Verehrer hier Blumen für ihn nieder.
   
Innenhof
Man betritt den Tempel durch den Haupteingang im Norden und gelangt in einen weiten, peinlichst sauberen Innenhof, der mit glänzendem Marmor ausgelegt ist.
Im Wandelgang, der den Innenhof umschliesst findet man unzählige Buddhastatuen aus unterschiedlichen Epochen und Stilen. In der nordwestlichen Ecke des Hofes steht die Statue Ananda Mahidols.
   
Wihan
Der fast quadratische Bau des Wihan steht auf einem zweigeschossigen Unterbau und wird vorne und hinten durch prächtige Vorhallen ergänzt.
Die Säulen, die die reichgeschmückten Dachgiebel tragen, haben vergoldete Kapitelle in der Form von Lotusblüten.
Jeweils vorne und hinten befinden sich drei Türen, von denen jede aus einem einzigen Stück Teakholz gearbeitet wurde. Die tiefen Schnitzereien zeigen Tiere und himmlische Wesen im mythischen Himavada-Wald.
Die beiden zentralen Türen sollen von Rama II. persönlich hergestellt worden sein. Sie gehören zu den bedeutendsten Kunstschätzen jener Zeit.
An allen vier Ecken des Unterbaus befinden sich kleinere Versionen des Wihan, die alle Buddhastatuen beherbergen.
Der Wihan ist der grösste in Bangkok. Trotz seiner Grösse ist er jedoch eher schlicht, dafür aber umso eleganter gestaltet.
Im riesig wirkenden Inneren des Wihan befindet sich die wunderschöne, 8m hohe Buddhastatue Phra Sri Sakyamuni aus dem 13. Jahrhundert. Ursprünglich stand sie im Wat Mahathat in Sukothai. Rama I. hatte die Statue in einer grossen Prozession in den Wat Suthat überführt.
Der Bronzekörper ist vergoldet und stellt Buddha in der Pose "Pang mara wichai", also beim Sieg über Mara, dar.
Die Statue thront auf einem mehrstufigen Podest. Sie ist eine der grössten Metallstatuen in Thailand. In dem Podest unter der Statue ist die Asche Ananda Mahidol beigesetzt.
Hinter der Statue ist eine 2,5m hohe, vergoldete Steinmetzarbeit aus der Dvaravati-Periode angebracht,
die Buddha bei einem Wunder und beim Predigen zeigt. Diese Steinplatte zählt zu den Meisterwerken des Tempels.
Besonders schön sind die Wandgemälde des Tempels, die Anfang der achtiziger Jahre des letzten Jahrhunderts, massgeblich unter deutscher Mithilfe, aufwendig restauriert wurden.
Insgesamt bedecken die Gemälde eine Fläche von etwa 2500m². Die Restauration war dringend nötig geworden, da die Bilder mit Vogel- und Fledermauskot verunreinigt und z.T. schon erheblich beschädigt waren.
Die Gemälde stellen Szenen aus den früheren Leben Buddhas und einiger seiner Zeitgenossen dar.
Die Namen der Künstler sind nicht bekannt, auch nicht der genaue Zeitpunkt der Entstehung.
Jedoch zeigen die Gemälde Stilmerkmale, die sich vom klassischen Thaistil unterscheiden und auf europäische Techniken verweisen.
   
Bot
Im Gegensatz zum Wihan wirkt der riesige, 1839 erbaute, Bot fast schmucklos, jedoch beeindruckt er durch seine schiere Grösse. Er ist der grösste Bot in ganz Thailand.
Sein Dach ist im klassischen Thaistil gehalten und besteht aus vier Stufen. Auf dem Gelände um den Bot finden sich Wandelgänge mit Buddhafiguren. Sehenswert sind auch die Wächterfiguren an den Eingängen, die z.T. westlich uniformierte Soldaten und Seeleute zeigen.
Die zentrale Buddhafigur heisst Phra Buddha Trilokachet und zeigt Buddha ebenfalls bei seinem Sieg über Mara. Sie wurde eigens für diesen Tempel gegossen und ist eine der grössten Metallstatuen in
Bangkok.
Vor der zentralen Statue befindet sich eine Figurengruppe, die Buddha und 80 seiner Schüler in Lebensgrösse zeigt. Diese Figuren wurden unter Rama IV. hergestellt.
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Schüler Buddhas in allen Hautfarben dargestellt wurden.
Auch der Bot ist für seine Wandmalereien bekannt. Diese zeigen ebenfalls Szenen aus den 500 vorherigen Leben Buddhas. Die Gemälde sind in einer eigentümlichen Perspektive dargestellt und zeigen reinen, klassischen Thaistil. Man nimmt an, dass verschiedene Künstler an ihrer Fertigstellung beteiligt waren.
Trotz seiner beeindruckenden Grösse und seiner Bedeutung als königlicher Tempel, ist der Wat Suthat im allgemeinen nicht so überlaufen, wie z.B. Wat Pho und Wat Phra Khaeo. Es kann gut sein, dass man der einzige Tourist unter lauter Betenden ist.
Oft ist die Verbindungstür zwischen dem Bereich des Wihan und dem des Bot verschlossen. In diesem Falle muss man aussen herum gehen.
Das ganze Gelände des Wat Suthat bietet noch eine Fülle von sehenswerten Details und es lohnt sich, dort durchaus einmal umherzschweifen.
     
     
 
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