Dieser Tempel, unweit vom Wat Pho gelegen, stellt eine architektonische Besonderheit unter den Tempeln Bangkoks dar. Dies belegen nicht nur die handgeschnitzten britischen Bobbies an den Eingangstüren. Unverkennbar diente der Phra Pathom Chedi in Nakhon Pathom als Vorbild für diesen Tempel. Auch hier wird ein zentraler Chedi von einem kreisförmigen Wandelgang umgeben, der in allen vier Himmelsrichtungen von einer Halle unterbrochen wird.
 
Der Bau des Tempels wurde von Rama V. in Auftrag gegeben und er spiegelt auch die Vorliebe des Königs für europäische Baustile wieder.
Betritt man den Tempel durch den Haupteingang im Westen, gelangt man in einen königlichen Friedhof mit Grabmalen für die Königinnen und einige Konkubinen des Königs und seiner Nachfahren. Auffallend sind die verschiedenen Stile der Grabmale, darunter auch eines im Khmer- und eines im neugotischen Stil.
 
Bestechend ist der Prunk der gesamten Anlage, die sich auf einer erhöhten Platform befindet. Auch wenn der Phra Pathom Chedi als Vorbild diente und der Wat Ratchabophit natürlich nicht mit der Grösse der Anlage in Nakhon Pathom mithalten kann, hat er dieser jedoch eine fast verschwenderische Ausstattung voraus. Alle Gebäude sind mit handbemalten, lackierten Kacheln verkleidet, die von chinesischen Kaufleuten gespendet wurden, um sich das Wohlwollen des Königs zu sichern. Die vergoldeten und mit Schnitzereien und Spiegeln versehenen Türen des Tempels gehören zu den schönsten in ganz Bangkok.
   
Betritt man den Bot entdeckt man ein weiteres Highlight des Tempels : Das Innere ist einer gotischen Kathedrale nachempfunden. Die Decke ist gewölbt und vergoldet und die grün-gold getäfelten Wände weisen charakteristische Spitzbögen auf. Die Idee zur Gestaltung des Inneren stammte von Rama V. selbst, der auf einer seiner Europareisen die Architektur des Abendlandes zu schätzen gelernt hatte.
Trotz seiner Schönheit und Eleganz gehört der Wat Ratchabophit zu den eher "unbekannteren" Tempeln in Bangkok und es ist sehr wahrscheinlich, dass man der einzige Besucher ist und umso mehr die Ruhe geniessen kann. Die anwesenden Mönche führen den Besucher gerne herum.
   
Britische Bobbies als Tuerwaechter. Detail an einer der Tueren Grabmale in verschiedensten Stilen.
 
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