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Diese wunderschöne Kirche
im neo-gotischen Stil befindet sich direkt am Ufer des Chao
Phraya, in unmittelbarer Nähe von River
City. Sie ist ein Beispiel für die religiöse
Toleranz, die schon immer in Thailand galt, aber auch für den
Anteil, den auch schon früher europäische Auswanderer
an der thailändischen Geschichte hatten. |
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Schon in Ayutthaya
hatte es mehr oder weniger grosse Gemeinden europäischer Auswanderer
gegeben. Eine der grössten dieser Gemeinden war die portugiesische.
Die Portugiesen arbeiteten als Händler und Handwerker und ein
grosser Teil von ihnen diente als Söldner in der Armee Ayutthayas,
wo sie auch bei der ( letztlich erfolglosen ) Verteidigung der Stadt
gegen die Burmesen halfen. Nach der Zerstörung Ayutthayas
im Jahre 1767 schlossen sich die Portugiesen der
Armee Taksins
an und halfen, die Burmesen wieder zu vertreiben. Sie siedelten
sich in Taksins neuer Hauptstadt Thonburi an und
aus Dank für die Unterstützung stiftete der König
eine katholische Kirche, die Santa Cruz Church, am anderen
Ufer des Chao Phraya.
Als der Einfluss des französischen Klerus dort immer stärker
wurde, verspürten die Portugiesen das Bedürfnis, eine
eigene Kirche zu errichten. Zugute kam |
ihnen hierbei die Tatsache,
dass Rama
I. mittlerweile die Hauptstadt auf das andere
Ufer des Chao Phraya verlegt hatte. Dort stiftete er
den Portugiesen südlich vom heutigen Chinatown Land
und sie begannen im Jahre 1786 ihre eigene Kirche
zu errichten, die Holy Rosary Church. Der Thainame der
Kirche ist Wat Kalawar, eine Übertragung des englischen
Namens "calvary", zu deutsch "Golgotha", der
Name des Hügels, auf dem Jesus gekreuzigt wurde. |
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Die Kirche wurde mehrmals umgebaut,
bzw. neu errichtet. Die heutige neo-gotische Form stammt aus dem
Jahre 1897, der Regierungszeit Ramas
V., der ein gewisses Faible für europäische
Architektur und besonders die Neugotik hatte (s. auch Wat
Nivet Dhamma Prawat, Wat
Ratchabophit).
Die Kirche wurde zuletzt gegen Ende der 80er Jahre
renoviert und sie wurde von der thailändischen Architektenvereinigung
für ihren hervorragenden Zustand ausgezeichnet.
Mit der Zeit schwand der Einfluss der Portugiesen in Bangkok.
Wegen ihrer Nähe zu Chinatown wurde die Kirche immer
mehr zu einem Anlaufpunkt christlicher Chinesen, was auch die chinesischen
Schriftzeichen über dem Altar erklärt. Heute sind von
den 75000 Katholiken Bangkoks etwa 50000 chinesischer Abstammung.
Im Falle der Holy Rosary Church gibt es jedoch ein Problem
: Obwohl die Gläubigen fest in Thailand verwurzelt sind, würden
sie die Messe, als Zeichen ihrer Abstammung und auch um ihr Erbe
weiterleben zu lassen, gerne in ihrem chinesischen Dialekt abhalten.
Der Gemeindepriester beherrscht jedoch kein Chinesisch, was dazu
führt, dass er die Messe auf Thai liest, die Gläubigen
jedoch zumeist auf Chinesisch antworten. |
Inmitten der hohen Fassade
mit ihrem schlanken Turm befindet sich eine Statue der Jungfrau
Maria, der die Kirche geweiht ist. Weitere Marienstatuen befinden
sich im Inneren der Kirche und auf dem Gelände. |
Die bunten Glasfenster, die Szenen
aus dem Alten und Neuen Testament zeigen, sind noch die originalen
Fenster aus der Zeit Ramas V., also schon über 100
Jahre alt.
Der lateinische Vers auf der Innenseite des Tores ( "regina
rosarii ora pro nobis" ) bedeutet übrigens "Königin
des Rosenkranzes, bete für uns!" (Schliesslich bin ich
alter Lateiner.)
Auf dem Gelände der Kirche befinden sich noch die Kularb
Wattana und die Kularb Wittaya School ("Kularb"
= Rose), beides katholische Privatschulen unter Aufsicht des Erziehungsministeriums.
Aus diesem Grunde sollteman die Kirche erst Nachmittags oder am
Wochenende, denn während der Unterrichtszeit kann u.U. das
Tor verschlossen sein. |
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