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Dieser Wat liegt
gegenüber des Königspalastes auf der anderen Seite des
Kanals und hat wie durch ein Wunder die burmesischen Zerstörungen
weitgehend unbeschadet überstanden. |
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Man nimmt an, dass der Wat im Jahre 1503
unter König
Ramathibodi II. gegründet wurde. Der Bot
ist reich verziert und zeigt typische Merkmale des Ayutthaya-Stiles.
Seinen Giebel schmückt eine alte Schnitzerei aus Teak, die
den Gott Narai auf einem Garuda zeigt, der wiederum
auf einer Naga steht. Drumherum befinden sich Engel.
Im Inneren befinden sich zwei Reihen reich verzierter Säulen,
die in geschnitzten Lotusblüten enden. Diese Säulen verweisen
auf die wunderschöne zentrale Bud- |
dhastatue, den Phra
Buddha Nimit Wichitmarnmolee Sri Sanphet Boromtrilokanat. |
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Der etwas lange Name stammt von Rama
III. und bezieht sich auf die wundersame Verschonung
der Statue und des Wat.
Die Statue ist 6m hoch und zeigt einen reich geschmückten und
gekrönten Buddha in der Haltung der Erdanrufung.
Die Statue stammt ebenfalls aus dem Jahre 1503
und ist weitgehend im Original erhalten. Unter Borommakot
(1732-1758) wurde sie ein erstes Mal renoviert. Eine weitere Renovierung
fand unter Rama III. statt. Die Statue besteht aus Bronze,
die später lackiert und vergoldet wurde. Mit ihrer ungewöhnlich
reichhaltig verzierten Bekleidung und der Krone ist sie sicherlich
die schönste Statue Ayutthayas und eine der schönsten
überhaupt in Thailand.
Der kleinere Wihan
nebenan beherbergt ebenfalls ei- |
nen immens wertvollen Kunstschatz,
nämlich einen grossen sitzenden Buddha aus der Dvaravati-Zeit.
Der Name der Statue ist Phra Kanthararat. |
Die Statue ist 4m hoch und besteht
aus grünlichem Kalkstein. Man schätzt ihr Alter auf etwa
1500 Jahre. Auffallend ist auch hier die "europäische"
Sitzhaltung auf einem Thron, die man recht häufig bei Buddhastatuen
der Dvaravati-Epoche findet. Auch der Umhang erinnert eher
an eine Toga. Hierzu muss man wissen, dass die Künstler Dvaravatis
stark von indischen Stilen, namentlich der Gupta- und Gandhara-Schule
beeinflusst waren, die sich wiederum stark am Hellenismus orientierten.
Dieser wiederum war mit den Truppen Alexanders des Grossen
in die Peripherie Indiens getragen worden. |
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Die Statue befindet sich
in diesem Tempel, seit man sich erinnern kann, lediglich die Gloriole
fehlte. Diese fand man jedoch bei Ausgrabungen im Wat
Mahathat, weshalb man annimmt, dass die Statue
ursprünglich ebenfalls dort aufgestelt war.
Insgesamt kennt man fünf Statuen dieser Grösse und Epoche,
die restlichen vier sind jedoch weiss. Zwei davon findet man auf
dem Gelände des Phra
Pathom Chedi in Nakhon
Pathom.
Die Hände des Phra Kanthararat waren zerstört
und wurden nachträglich in der vorliegenden Haltung restauriert.
Heute nimmt man jedoch an, dass sie ursprünglich, wie bei den
anderen erwähnten Statuen, in der Haltung der Radandrehung
oder des Lehrens angebracht waren. |
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Neben seinen Kunstschätzen war
der Wat Na Phra Men auch zweimal Schauplatz geschichtlicher
Ereignisse :
1563 unterzeichnete König
Chakrapat hier einen von den Burmesen aufgezwungenen
Friedensvertrag, nachdem er dem grossen burmesischen Herrscher Burengnoreng
unterlegen war.
1760 wurde Ayutthaya wieder einmal von
den Burmesen angegriffen. Der burmesische König Alaungsaya
liess auf dem Gelände des Wat Na Phra Men Kanonen
aufstellen, mit denen er die Gebäude auf der Insel beschiessen
wollte. Der König liess es sich nicht nehmen, die Kanonen eigenhändig
abzufeuern, eine explodierte jedoch, Alaungsaya wurde schwer
verletzt und starb, woraufhin sich die |
burmesische Armee (vorerst)
zurückzog. |
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