Der Chao Say Tevoda befindet sich ein paar hundert Meter östlich vom "Siegestor" Angkor Thoms. Auf der anderen Seite der "Siegesstrasse" steht der Thommanon, der in Grösse und Proportionen dem Chao Say Tevoda entspricht. Beide Tempel werden oft als Zwillingstempel bezeichnet, was jedoch nicht ganz korrekt ist, da der Chao Say Tevoda ein wenig später, gegen Ende des 12. Jahrhunderts, errichtet wurde. Der Chao Say Tevoda ist stark verfallen und wird von einem chinesischen Team restauriert.
 
Auch die Tatsache, dass beide Tempel symmetrisch an der "Siegesstrasse", die in gerade Linie bis zum königlichen Palast Angkor Thoms führt, orientiert sind, ist kein Indiz für eine irgendwie geartete Verwandschaft beider Tempel, da sowohl Strasse und als auch Sie-
gestor erst später errichtet wurden. Einleuchtender wäre die Erklärung, dass man sich bei der Errichtung der Strasse, des Siegestores an diesen beiden kleinen Tempeln orientierte.
Das zentrale Heiligtum. Im Gegensatz zum Thommanon ist der Chao Say Tevoda in einem sehr viel schlechteren Zustand. Auf dem Gelände sind Steine, Figuren und Ornamente auf dem Boden abgestellt. Ein chinesisches Team arbeitet an der Restaurierung des Tempels, der den klassischen Aufbau eines eintürmigen Tempels aus der Angkor Wat-Periode bietet, wie man ihn z.B. auch beim Prasat Phanom Rung in Thailand sehen kann. Auch der Chao Say Tevoda ist nach Osten ausgerichtet und war von einer Mauer aus Laterit umgeben. Im Gegensatz zum Thommanon boten hier vier Gopuras den Durchgang zum Tempel, wobei auch hier der östliche dominiert. Von hier verbindet ein erhöhter Damm den Gopura mit dem zentralen Heiligtum. Dieser Damm wurde, wie auch die Verbin-
dungen zu den anderen Gopuras, erst später errichtet. Der östliche Gopura führte zu einem kleinen Vorraum, dem Mandapa, der über einen kurzen Korridor, den Antarala, mit dem zentralen Heiligtum verbunden war, dass von einem Turm gekrönt wurde. Im Gegensatz zum Thommanon verfügte der Chao Say Tevoda über zwei Bibliotheken. Auffallend auch hier die Feinheit der Steinmetzarbeiten, fast noch detaillierter als am Thommanon, auch wenn sie stärker verfallen, bzw. noch nicht restauriert sind.
 
Der westliche Gopura. Bibliothek.
 
 
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