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Der Banteay Kdei
wurde unter Angkors grösstem Baumeister Jayavarman
VII. erbaut und ist, unschwer an den Gesichtern an den
Eingangstürmen zu erkennen, in erster Linie ein buddhistischer
Tempel. |
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Man vermutet, dass der Tempel über einer älteren
Anlage aus der Zeit Rajendravarmans
erbaut wurde. Die Proportionen und der Aufbau sind ähnlich
wie beim Preah
Khan und beim Ta
Prohm und beim Banteay Kdei handelt es
sich gewissermassen um eine kleinere Version beider Tempel. Im Gegensatz
zu den beiden anderen Tempeln fand man im Banteay Kdei
bislang jedoch nur wenige Informationen, die eine genaue Datierung
des Tempels ermöglichen. |
Banteay Kdei selbst ist von
einer grossen Mauer umgeben, die etwa 500x700m misst. Dies ist die
Stadtmauer, denn der eigentliche Tempelbereich war von einer Stadt
umgeben. Diese Mauer stösst an ihrer Westseite beinahe an die
Aussenmauer des Ta Prohm, weshalb man einen Besuch beider
Tempel gut kombinieren kann. An jeder Seite der Aussenmauer befindet
sich in der Mitte ein Gopura, den die Gesichter des Boddhisatva
Avalokitesvara zieren; ein typisches Merkmal des Bayon-Stiles.
Auch der Banteay Kdei ist nach Osten ausgerichtet und man
betritt den Tempel üblicherweise durch den Osteingang, direkt
gegenüber vom Sra
Srang, einem kleineren, künstlich angelegten
Wasserreservoir aus früherer Zeit. Hinter dem Gopura
gelangt man auf einen, von Bäumen beschatteten Weg und passiert
die Ruinen zweier kleinerer Heiligtümer aus Sandsteinen und
Laterit. |
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Nach etwa 200m gelangt
man an eine kreuzförmige Terrasse, die von Naga-Balustraden
und Löwen eingefasst wird. Rechts und Links von der Terrasse
befindet sich der Wassergraben. Die Terasse nennt man auch "Naga-Brücke"
und sie symbolisierte den Übergang von der realen Welt in die
Welt der Götter. |
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Unmittelbar dahinter befindet sich der
östliche Gopura III, der den Durchgang durch eine
weitere Umfriedung bildet. Diese Einfriedung umfasst einen Bereich
von etwa 320x300m und wie die Naga-Brücke schon vermuten
lässt, handelte es sich hierbei um den eigentlichen Tempelbereich.
Im Inneren dieses Gopuras befindet sich eine Buddhastatue
aus späterer Zeit. |
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Über den Säulen und an den
Wänden befinden sich kleine Nischen, die einst Buddhadarstellungen
enthielten, die aber, wie im Ta Prohm und Preah Khan,
einem Bildersturm unter den Nachfolgern Jayavar- |
mans VII. zum Opfer
fielen, die, letztlich erfolglos, versuchten, den alten hinduistischen
Glauben wiederzubeleben. Hinter dem Gopura gelangt man
auf einen erhöhten, von Nagas flankierten Damm, der
zur "Halle der Tänzer" führt. Unterwegs passiert
man die Ruinen eines Gebäuds mit massiven Säulen. Der
Zweck dieses Gebäudes ist nicht bekannt, anhand der starken
Säulen vermutet man jedoch, dass es über ein weiteres
Stockwerk verfügte. |
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Wie auch in den anderen
beiden, bereits erwähnten Tempeln, ist auch hier die "Halle
der Tänzer" mit Apsaras verziert und diente wirklich
der Aufführung ritueller Tänze. An die Halle schliesst
sich ein weiterer Gopura an, der zum innersten Tempelbereich
führt. Auch der innere Bereich des Banteay Kdei bietet
eine recht beengte Ansammlung von Gebäuden, Kreuzgängen
und Galerien, wenn auch kleiner als in den beiden anderen Tempeln.
Das zentrale Heiligtum des Tempels scheint unvollendet geblieben
zu sein. |
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Die vier Gopuras
der inneren Umfriedung werden von abgestuften Türmen gekrönt
und sind über Galerien mit den Ecktürmen verbunden. Diese
Anordnung scheint älteren Datums zu sein. Dagegen scheinen
die Galerien und Hallen, die die Gopuras mit dem zentralen
Heiligtum verbinden, spätere Ergänzungen zu sein. In den
östlichen Innenhöfen befinden sich Bibliotheken, in den
westlichen jeweils eine alleinstehende Säule, die vermutlich
hölzerne Konstruktionen trugen. |
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Wie schon erwähnt,
lässt sich ein Besuch des Banteay Kdei gut mit einem
Besuch des Ta Prohm verbinden, da beide Tempel recht nahe
beieinander liegen. Im Gegensatz zum Ta Prohm, der zu den
Hauptattraktionen Angkors zählt, ist der Banteay
Kdei in der Regel jedoch deutlich weniger besucht. |
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