Koh Samui liegt am Rande des Ang Thong Marine Nationalparks im Golf von Thailand, etwa 80 km vom Festland entfernt. Es ist nach Phuket und Koh Chang die drittgrösste Insel Thailands und ca. 250 km² gross. Der Hauptort der Insel ist Nathon, an der Westseite. Vor zehn Jahren war die Insel noch ein Geheimtip, spätestens seit der Eröffnung des Flughafens ist Koh Samui jedoch perfekt touristisch erschlossen und bietet für jeden Geldbeutel und jeden Anspruch etwas, sehr zum Leidwesen der Rucksackgemeinde, die sich vorerst auf die Nachbarinsel Koh Phangan zurückzog.
 
Beinahe die gesamten Touristenzentren befinden sich auf der Nord- und Westseite der Insel, da hier die schönsten Strände zu finden sind. Der Süden und Osten sind dagegen noch weitgehend unerschlossen. Hier dominieren noch die Kokospalmen und man bekommt einen Eindruck davon, wie Koh Samui vor dem grossen Boom war. Allerdings schreitet auch hier der Ausverkauf zügig voran. Die "Land for Sale"-Schilder sind allgegenwärtig. Wer allerdings ernsthaft in Erwägung zieht, Land auf Samui zu erwerben, sei gewarnt : Schon mancher hat hier binnen kurzer Zeit seine gesamten Ersparnisse bei windigen Immobiliengeschäften buchstäblich in den Sand gesetzt und bevor man sich auf die Suche nach einem idyllischen Grundstück begibt, sollte man sich zuerst auf die Suche nach einem vertrauenswürdigen Anwalt machen, der auch die Tücken des thailändischen Rechtssystems kennt.
Besonders in den ehemaligen Dörfern Chaweng und Lamai drängen sich zur Hauptsaison die Touristen und selbst Klausi aus der Lindenstrasse war schon hier. Seit dem 11. September, SARS und Vogelgrippe ist es aber auch hier wieder übersichtlicher geworden.
Trotzdem hält der Bauboom unvermittelt an und in den Sommermonaten kann es deswegen auch schon mal zu Wasserknappheit kommen, von der der Tourist allerdings wenig merkt.
Eine Zeitlang sah es so aus, als habe die Inselverwaltung aus den Fehlern, die man in Phuket und vor allem in Pattaya gemacht hat, gelernt. Man erliess z.B. ein Gesetz, welches die erlaubte Höhe von Gebäuden auf die Höhe der Palmen, also etwa 15m begrenzte. Natürlich wurde dieses Gesetz auch früher gegen finanzielle Freundlichkeiten ausgehebelt. Mittlerweile scheint dieses Gesetz jedoch der Einfachheit halber gleich komplett abgeschafft worden zu sein und die neuen Gebäude stechen aus der Landschaft hervor.
Dies wäre vielleicht noch gar nicht mal so schlimm. Leider gehört es offensichtlich zum guten Ton, Bauflächen zuerst einmal komplett zu roden, so dass der nächste Regen den Boden, oftmals mitsamt idyllischem Grundstück, wegwäscht. Die daraus resultierenden Erosionsschäden verschandeln zusätzlich die Landschaft und dass dies negative Auswirkungen auf den Wasserhaushalt hat, dürfte auch bekannt sein. Die regelmässige Wasserknappheit habe ich ja schon erwähnt. Vielleicht hätten die Bewohner Samuis hier einfach einmal auf ihren König hören sollen, der ihnen genau dieses schon in den 60er Jahren anlässlich eines Besuches prophezeit hatte. Den genauen Wortlaut findet man auf einer Tafel am Na Muang-Wasserfall, die zwar immer
schön sauber gehalten, aber offensichtlich nicht gelesen wird. Offensichtlich hat eine Regierung, die vom reichsten Mann Thailands wie ein Konzern geführt wird, jedoch mehr Interesse an Gewinnmaximierung, als am Umweltschutz. Es bleibt zu hoffen, dass die Bewohner Samuis und auch die Tourismusbehörde noch rechtzeitig erkennen, dass sie mit der Verschandelung der Landschaft letztlich an ihrem eigenen Ast sägen. Die Pläne, einen zweiten Flughafen auf Samui zu errichten, um auch das Monopol von Bangkok Airways zu brechen, lassen dieses jedoch nicht unbedingt vermuten.
Doch genug gemosert !!!
Ich will natürlich nicht verschweigen, dass Koh Samui gross genug ist, um die ein oder andere Sünde (noch) zu verschmerzen. Die Insel ist trotz allem immer noch wunderschön und weit entfernt etwa von balearischen Verhältnissen. Noch beherrschen die Kokospalmen das Bild. Angeblich war Koh Samui einmal der grösste Exporteur von Kokosnüssen weltweit und besonders im Süden und Osten der Insel gibt es immer noch menschenleere Traumstrände. Ich will auch nicht verschweigen, dass der Bauboom gerade für den Urlauber einen positiven Effekt hat. Mittlerweile gibt es nämlich einen Überangebot an Unterkünften, welches zu einem drastischen Preisverfall geführt hat. Wer ein wenig sucht, kann selbst in einer Touristenhochburg wie Chaweng äusserst komfortable Unterkünfte mit
Klimaanlage, warmem Wasser und Fernseher für etwa 500-700 Baht bekommen. Die Preise in den weniger erschlossenen Gegenden liegen entsprechend niedriger. Wer allerdings nicht auf den Preis achten muss, wird auf Koh Samui ebenfalls fündig. Einige der angeblich schönsten ( und auch teuersten ) Resorts und Spas der Welt befinden sich auf Koh Samui. ( Allerdings weiss ich dass nicht aus eigenem Augenschein. Ich muss nämlich auf den Preis achten. )
Wer an Aktivurlaub interessiert ist, dem bietet sich mit Koh Tao in direkter Näh eines der besten Tauchreviere Thailands, er kann per Boot die Inseln des Ang Thong Marine Nationalparks erkunden, unter Anleitung an Felswänden hochkraxeln, Strandurlauber mit dem Jet-Ski nerven und sogar bungeespringen.
Wem eher nach Ruhe ist, der sucht sich einen abgelegenen Strand und faulenzt.
Abends bietet Samui eine Fülle von kulinarischen Möglichkeiten für jeden Geldbeutel und jeden Geschmack. Das reicht von amerikanischem Fastfood bis zum aufwendigen Seafood Barbecue.
Nachts geht man schlafen oder man stürzt sich in das Nachtleben Chawengs oder Lamais, wobei allerdings
auch hier in der Regel die allgemeine Sperrstunde von 02:00 Uhr eingehalten wird. ( Meist wird aber trotzdem noch irgendwo mehr oder weniger privat weitergefeiert.) Nebenbei gibt es noch einige interessante Sehenswürdigkeiten, die man bequem mit dem Motorbike erreichen kann. Natürlich ist Koh Samui nicht der richtige Ort, um bedeutende historische Stätten zu besuchen oder anthropologische Studien über das Leben der Thai anzustellen. Aber ich denke die Zahl derer, die aus diesen Gründen auf die Insel kommen, ist recht überschaubar. Für einen entspannten Urlaub ist die Insel jedoch (noch) ideal.
 
Karte   Infos
Eine interaktive Karte Koh Samuis. ... mehr   Auch wenn man nicht unbedingt nach Koh Samui fährt, um dort kulturelle Schätze zu entdecken : die Insel hat mehr zu bieten, als nur Traumstrände. Auch das Nachtleben ist beinahe legendär. ... mehr

 

 
 
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