Koh Chang, wegen
ihrer Form auch die "Elefanteninsel" genannt, liegt im
Golf von Thailand, in der Provinz Trat, nahe der kambodschanischen
Grenze, etwa 300 km südöstlich von Bangkok
und ist nach Phuket die zweitgrösste Insel Thailands.
Sie ist etwa 30km lang und 17km breit. Trotz ihrer Grösse,
leben nur etwa 5000 Einwohner auf der Insel, bislang überwiegend
vom Fischfang, dem Anbau von Kokosnüssen und der Kautschukgewinnung,
mittlerweile nätürlich auch verstärkt vom Tourismus.
1982 wurde Koh Chang mit 46 weiteren, kleineren Inseln
zum Mu Koh Chang National Park zusammengefasst.
Koh Chang ist wirklich atemberaubend schön.
Die Insel wird durch eine recht hohe Gebirgskette in der Mitte in
zwei Teile geschnitten. Im Westen reiht sich Strand an Strand. Im
Osten dominieren Mangrovenwälder. Der grösste
Teil der Insel ist Naturschutzgebiet und die Berge sind bewachsen
mit dichtem Regenwald in dem man spektakuläre Wasserfälle
findet.
Bis vor ein, zwei Jahren war Koh Chang noch ein absoluter
Geheimtip. Dann beschloss die thailändische Tourismusbehörde,
die Insel zu erschliessen. Damals kannten nur wenige Ausländer
Koh Chang und die Insel war auch nur relativ beschwerlich
mit dem Bus von Bangkok und dann mit dem Boot zu erreichen.
Im Jahre 2003 eröffnete Bangkok
Airways seinen dritten Flughafen in Trat
und legte damit, wie auch auf Koh
Samui, den Grundstein für den Massentourismus.
Somit dürfte Koh Chang natürlich seine ruhigen
Zeiten hinter sich haben, was aber wiederum auch nicht schlecht
sein muss, wenn man die Fehler anderer Touristenhochburgen nicht
unbedingt wiederholt. Anschauungsmaterial, wie man
es besser nicht machen soll,
hat die Provinzverwaltung schliesslich im nahegelegenen Pattaya
genug. Man munkelt jedoch, dass der derzeitige Ministerpräsident
Thailands, Thaksin Shinawatra, über verschiedenste
Beteiligungen zum Eigentümer grosser Teile der Insel geworden
ist und Thaksin steht nicht unbedingt im Verdacht, viel
Wert auf Umweltschutz und Erhalt der Landschaft zu legen.
Wie schon erwähnt, erreicht man
Koh Chang mittlerweile sehr einfach und schnell mit dem
Flugzeug. Die Lage der Insel macht Koh Chang auch für
Thais zu einem beliebten Urlaubsort und besonders am Wochenende
füllen sich die Resorts merklich mit Leuten aus Bangkok
und Umgebung. Für die Partygemeinde ist die Insel eher noch
ein weisser Fleck. Lediglich am touristischen "Hauptort"
der Insel, dem White
Sand Beach gibt es ein paar Bars am Strand, wo
bis zur Sperrstunde gefeiert werden kann, wobei man auch hier oft
noch zur Akustikgitarre greift.
Wer also nur auf Party aus ist, könnte sich auf Koh Chang
relativ schnell langweilen, obwohl es auch hier mittlerweile eine
Fullmoon Party gibt. Aber bekanntlich ändern sich
die Dinge in Thailand recht schnell und
spätestens wenn die
erste Busladung Israelis auf der Insel angekommen ist, dürfte
es auch auf Koh Chang mit der Ruhe vorbei sein.
Leider ist Koh Chang, aus welchen
Gründen auch immer, recht teuer. Ein einfacher Bungalow mit
Air-Con und heissem Wasser kostet um die 1500 Baht, ein Bungalow
mit Ventilator und kaltem Wasser kostet immer noch bis zu 700 Baht,
was im Vergleich zu anderen Inseln doch ziemlich unverschämt
ist. Von den Preisen in den zahlreichen Luxusresorts möchte
ich hier nicht sprechen. Ich persönlich habe kein grosses Problem
mit eher spartanischen Unterkünften, kann aber andererseits
auch gut drauf verzichten. Angesichts der noch recht einfachen touristischen
Infrastruktur sind die Preise jedoch nicht ganz nachvollziehbar,
ich denke aber dass sich hier mit den zu erwartenden Touristenströmen
noch einiges ändern wird und sich die Preise an die andere
Inseln anpassen werden.
Die Zeichen der Goldgräberstimmung sind jedenfalls kaum noch
zu übersehen und viele ehemalige Kautschukbauern und Fischer
sind mittlerweile nebenbei zu Barbesitzern und Hoteliers geworden.
Es bleibt zu hoffen, dass der Status der Insel als Naturschutzgebiet,
Koh Chang die Schlimmsten Auswüchse des Massentourismus
erspart. Erfahrungsgemäss lässt sich diser Status aber
auch ohne grosse Konsequenzen leicht ingnorieren. Schliesslich hatte
man auch auf Koh Samui einmal versucht, den Tourismus mit
Gesetzen ein wenig zu reglementieren. Diese Gesetze sind jedoch
mittleweile allgemein ausgehöhlt und das Papier nicht mehr
Wert, auf dem sie geschrieben wurden.
Um es noch einmal zu sagen : Es geht
hier nicht um eine Verdammung des Massentourismus und natürlich
haben die Thais das Recht, aus ihren Ressourcen den Bestmöglichen
Nutzen zu ziehen. Man kann jedoch nicht oft genug betonen, dass
sie letztlich an ihrem eigenen Ast sägen, wenn sie den Tourismus
nicht in "weiche" Bahnen lenken und eine Verschandelung
ihrer einzigartigen Landschaft zulassen.
Wie aber schon gesagt : der Tourismus entwickelt sich auf Koh
Chang gerade erst und die Insel ist (noch) wunderschön.