Dieser Waldtempel liegt etwa 5km ausserhalb der alten Stadt und ist nicht zu verwechseln mit dem Wat Umong Maha Therachan im Inneren der Stadt.
 
Man vermutet, dass König Mengrai diesen Tempel errichten liess, um einer Gruppe ceylonesischer Waldmönche Obdach zu bieten, die sich in Chiang Mai aufhielten.
König Ku Na soll den Tempel schliesslich für einen hochverehrten Mönch namens Therachan erweitert haben, der eigentlich im anderen Wat Umong in der Stadt residierte, jedoch die Stille des Waldes vorzog.
Gegen Ende der Regierungszeit König Tiloks wurde der Tempel verlassen.
Erst 1948 wurde der Tempel wieder neu belebt und zwar im Geiste von Buddhadasa Bikkhu (1906-1993), einem der beliebtesten Mönche Thailands, der die Tradition der Waldmönche wieder aufleben liess und mit seinem Konzept einer Verschmelzung verschiedener religiöser Philosophien und des "Dharma-Sozialismus" nicht unbedingt viele Freunde unter den Mächtigen, wohl aber im Volke hatte. Von ihm wurde auch der berühmte Waldtempel Wat Suan Mokh bei Chaiya begründet.
Vom Eingang aus führt ein Pfad durch den Wald. Wie bei vielen anderen Tempeln verzieren auch hier kleine
Schilder mit Lehrsätzen die Bäume.
   
Man gelangt zu einer Bibliothek, die eine grosse Auswahl an buddhistischen und anderen philosophischen Büchern bietet. Vor der Bibliothek befindet sich eine Replik der berühmten Avalokitesvara-Statue aus Chaiya. Ich vermute, dass sie zu Ehren von Buddhadasa Bikkhu hier aufgestellt wurde, der ja aus der Gegend von Chaiya stammte.
Folgt man dem Pfad weiter, gelangt man zu einem grossen künstlichen Damm, in den ein Labyrinth von Tunneln eingearbeitet wurde (Wat Umong heisst soviel wie "Tempel mit Tunneln").
In diesen Tunneln stösst man auf eine Reihe von Meditationszellen und eine verehrte Buddhastatue. Von den ehemaligen Wandmalereien in den Tunneln ist kaum noch etwas übrig. Eine nette Legende besagt,
dass man die Tunnel hauptsächlich angelegt habe,  
um den verehrten, aber geistig etwas verwirrten Mönch Therachan davon abzuhalten, das Tempelgelände zu verlassen und planlos in der Gegend umherzuirren.
Über den Tunneln befindet sich eine grosse Fläche, auf der ein grosser Chedi steht. In einer Ecke dieses Areals findet man eine schöne Statue des Buddha als Asket.
Eine Treppe mit imposanten Nagas führt ebenfalls zu dem Chedi. In der Nähe dieser Treppe befindet sich ein grosser, fischreicher Teich und auch ein kleiner Zoo mit zahmen Wildtieren gehört zu dem Tempel.
Überall auf dem Tempelgelände findet man die kleinen Bungalows von Mönchen, die Kutis. Da die unorthodoxen Lehren des Buddhadasa Bikkhu offensichtlich eine grosse Anziehungskraft auch auf Farangs ausüben, lebt in dem Tempel meist auch eine Anzahl von westlichen Mönchen, die dort englischsprachigen Meditationsunterrichtet abhalten und Interessierten eine Einführung in das Dharma zu geben versuchen..
Auf dem Weg zurück, passiert man eine Stelle an der man eine grosse Anzahl von zerstörten Buddhastatuen in allen erdenklichen Stilen und Grössen findet. Die Mönche des Tempels sammelten diese in anderen alten und aufgegebenen Tempeln und gaben den Statuen hier eine neue Heimat.
Die ganze parkähnliche Atmosphäre des Tempels kann man, auch wenn mitunter hier und da gebaut wird, nur als ruhig und friedlich bezeichnen, was natürlich dem Sinn eines buddhistischen Tempels entspricht. Das Gelände lädt förmlich dazu ein, mal Rast zu machen und Ruhe zu finden. Wer beabsichtigt, länger zu bleiben, sollte zunächst einmal Sonntags um 15:00 Uhr die Gesprächsrunde mit westlichen Mönchen aufsuchen, um sich näher zu informieren.
   
   
 
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