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Im Jahre 1933 machte ein
13jähriger Junge aus Khorat
eine ungewöhnliche Erfahrung : Seine Freundin Kim
lud ihn ein, mit ihr in den nahegelegenen Wat zu gehen,
um dort am Unterricht teilzunehmen. Der Junge, der von seinen Eltern
nie besonders religiös erzogen worden war, wollte jedoch lieber
draussen spielen und ausserdem schämte er sich, da er nur schlecht
lesen und schreiben konnte. Schliesslich begleitete er seine Freundin
jedoch. |
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Im Wat setzte er sich neben Kim
und wurde sogleich ermahnt, sich nicht direkt neben ein Mädchen
zu setzen. Zuerst wollte er gar nicht in den Wat und nun
durfte er auch noch nicht einmal neben seiner Freundin sitzen !
Verärgert nahm er in der hinteren Reihe Platz und konzentrierte
sich nur auf eine Sache : "Ich werde nie wieder in den Wat
gehen ! Ich werde nie wieder in den Wat gehen ! Ich werde
nie wieder ... !". Plötzlich begann sein Geist seinen
Körper zu verlassen und er konnte sich selbst sehen, er konnte
das umliegende Land sehen, er konnte unter Wasser sehen. Dies war
die erste meditaitve Erfahrung des Jungen. Nach Unterrichtsschluss
fragte ihn der Lehrer, was mit ihm geschehen sei und als der Junge
berichtete, war der Lehrer verblüfft über das intensive
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Meditationserlebnis, das der Junge gehabt
hatte, zumal er niemals zuvor meditiert hatte. Offensichtlich handelte
es bei dem Jungen um ein Naturtalent. Wenig später hatte der
Junge im Haushalt einen schweren Unfall. Als er wieder zu sich kam,
war er vollständig gelähmt. Seine Eltern brachten ihn
zu verschiedenen Ärzten, die seine Lähmung jedoch allesamt
als unheilbar diagnostizierten. Der Junge jedoch leistete einen
geheimen Schwur : Wenn er geheilt würde, wollte er den Rest
seines Lebens dazu beitragen, den Menschen ein besseres Leben zu
ermöglichen. |
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Kurz darauf erschien ein bekannter,
weissgekleideter Asket in seinem Haus und sagte dem Vater, er sei
gekommen, den Jungen zu heilen. Der Vater glaubte dem Asketen nicht,
liess ihn aber gewähren. Der Asket flüsterte dem Jungen
ins Ohr, er habe seinen geheimen Schwur gehört und forderte
ihn auf, den Schwur nun laut zu sagen. Der Junge sprach den Schwur
aus, der Asket besprühte ihn mit einem Extrakt und plötzlich
konnte der Junge sich wieder bewegen. Der Asket trug dem Jungen
auf, nun diesen Schwur für die nächsten zehn Jahre täglich
zu wiederholen und nicht einen Tag auszulassen. Ansonsten müsse
er von vorn beginnen. Daraufhin verliess er den Jungen, der seinen
Heiler nie wieder sah. Der Junge liess nicht einen einzigen Tag
aus ! |
Mit 15 ging er als Novize
in ein Kloster und mit 20 wurde er zum Mönch ordiniert. Aus
dem Jungen war der Mönch Luang Phor Viriyang Sirintharo
geworden. Soweit die Legenden !
Die nächsten 20 Jahre lebte er in einem Wald oder reiste im
Lande umher, um mit den angesehendsten Mönchen des Landes zu
studieren und zu meditieren. Die Meditation brachte ihm tiefen inneren
Frieden. Das zunächst unfreiwillige Erlebnis seiner ersten
Meditation zeigte ihm aber auch, dass eigentlich jeder in der Lage
sein müsse, meditative Zustände und den damit verbundenen
innneren Frieden zu erreichen. Also entschloss er sich, auch seinen
Schwur niemals vergessend, seine Erfahrungen weiterzugeben und machte
sich im Jahre 1963 auf den Weg nach Bangkok.
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Hier liess er sich in einer Hütte,
in der Nähe der Sukhumvit Road, Soi 101,
nieder. Es war die Zeit vor dem grossen Wirtschaftsboom der Stadt
und die Sukhumvit Road war zu dieser Zeit und an dieser
Stelle nicht viel mehr, als ein Weg zwischen Feldern und Sümpfen,
der die umliegenden Siedlungen miteinander verband. Hier begann
der Mönch, fussend auf seinen persönlichen Erlebnissen,
zu lehren. Die Einfachheit seiner Lehre und auch seine eigene Historie
brachten ihm jedoch sehr bald eine grosse Berühmtheit und Anhängerschaft
ein, auch unter einflussreichen und reichen Bürgern der Stadt,
und so begann er, einen Wat zu errichten, der Anfang des
Wat Dhammamongkol.
Phra Viriyang vertritt die Ansicht, dass Weltfriede durch |
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inneren Frieden erreicht
werden kann, den man wiederum durch Meditation erhält. Und
so unterrichtet er einfache Wege, um meditative Zustände zu
erreichen und zu verbessern. Seine Popularität ging bald über
die Grenzen des Landes hinaus und im Jahre 1979
wurde Phra Viriyang in einer Zeremonie eine goldene Schatulle
mit fünf Buddhareliquien überreicht, die aus Sri Lanka
stammten. Um diesen Reliquien einen adäquaten Aufbewahrungsort
zu bieten, machte Phra Viriyang Pläne zum Bau des
riesigen Chedi,
der, aus Spenden der Bevölkerung finanziert, schliesslich im
Jahre 1985 fertiggestellt wurde. |
Als Vorbild für die spitz zulaufende
Pyramide diente - unschwer zu erkennen - der Erleuchtungstempel
im indischen Bodhgaya. Der Chedi ist mit einer
Gesamthöhe von 95 m der höchste in Bangkok und
nach dem Phra
Pathom Chedi der zweithöchste des ganzen
Landes. Die Buddhareliqiuen sind in einem Miniaturchedi in der Spitze
untergebracht und es gibt einen Fahrstuhl, um auch Alten und Gebrechlichen
die Möglichkeit zu geben, vor den Reliquien zu beten. In den
oberen Stockwerken werden auch buddhistische Gegenstände aus
aller Welt ausgestellt, darunter auch viele wunderschöne Statuen.
Von dort oben hat man auch einen wunderbaren Ausblick auf die südöstlichen
Bezirke Bangkoks. Im Eingangsbereich des Chedis
findet man auch ein Modell des Wat.
An der nördlichen und südlichen Fassade befinden sich
grosse Reliefs. In einem Pavillon an der Nordseite stösst man
auf eine Kopie des Phra Ruang Rochanarit aus Nakhon
Pathom.
Im Jahre 1991 hatte Phra Viriyang die
Vision von einem grossen Jadebrocken, der im Wasser untertauchte.
Am selben Tag fand man in der kanadischen Provinz British Columbia
einen 32 Tonnen schweren Jadeblock. Phra Viriyang sammelte
Geld, um diesen Fund zu kaufen und liess daraus die Statuen eines
sitzenden Buddhas und der chinesi- |
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schen Göttin Kuan
Yin fertigen, die schliesslich in einem neuen Pavillon auf
dem Gelände des Wat untergebracht wurden. Die Buddhastatue
ist weltweit die grösste Buddhastatue aus Jade. Sehr schön
sind auch die Reliefs in der Decke des Pavillons. |
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Durch den Kauf des Jadebrockens
kam der Kontakt zu buddhistischen Gruppierungen und Meditationsschulen
in Kanada zustande, die die Lehren des Phra Viriyang weitergaben.
Ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist die Gründung des Willpower
Institutes, dessen Gebäude sich ebenfalls
auf dem Gelände des Wat befinden. Dieses Institut
will weltweit Meditationszentren errichten, gemäss der Lehre
Phra Viriyangs, dass innerer Friede des Einzelnen wichtigste
Grundlage für den Weltfrieden ist. Bislang wurden einige Meditationsschulen
in Kanada errichtet und auch auf dem Gelände des Wat Dhammamongkol
stösst man immer wieder auf Gruppen Meditierender oder auf
Personen, die sich einzeln in Gehmeditation üben. |
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In Thailand selbst hat Phra Viriyang
bislang 12 weitere Wats gegründet. Sein Engagement
für seine Mitmenschen hat aber auch durchaus handfestere Mainfestationen.
Auf dem Gelände des Wat befindet sich ebenfalls eine
Tagesstätte für Kinder armer Leute, , deren Besuch umsonst
ist. Weitere dieser Tagesstätten liess der Mönch überall
im Lande errichten, wobei die Kosten alleine durch Spenden gedeckt
werden, die die Bevölkerung dem Mönch wegen der Popularität
seiner Lehre macht. In der Gegend Chiang
Mais liess Phra Viriyang auch ein Krankenhaus
für die Armen errichten. Weitere sind geplant, denn der Phra
ist trotz seines hohen Alters ein überaus umtriebiger und viel
beschäftigter Mann , der selbst kaum noch Zeit hat, zu meditieren.
Schliesslich |
treibt ihn ein Schwur an,
den er als Kind geleistet hat. |
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Ihr erreicht den Wat
Dhammamongkol am einfachsten, indem Ihr mit dem Skytrain bis
zur Endstelle On Nut fahrt. Dort nehmt Ihr ein Taxi, fahrt
nach einiger Zeit links in Sukhumvit Soi 101 und dann wiederum
nach ein paar Hundert Metern rechts in Soi 20. |
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