Der Wat Arun oder "Tempel der Morgenröte" ist wohl der spektakulärste Tempel Bangkoks und ziert als Wahrzeichen der Stadt die 10 Baht Münze.
Blick vom Chao Phraya auf den Wat Arun.
 

Früher stand an dieser Stelle ein hinduistischer Tempel namens Wat Makok. ( Wir erinnern uns : Der Name Bangkok rührt von einer Verballhornung des Names "Ban Makok" her, was soviel heisst wie "Dorf der Olivenbäume", her. )
Nach der Zerstörung Ayutthayas im Jahre 1767 verlegte König Taksin sein Hauptquartier nach Thonburi.
Sein Heer erreichte diesen Ort in der Morgendämmerung, weshalb der Tempel unbenannt wurde in Wat Jang ("Tempel der Morgenröte").
König Rama II. gab die Errichtung des grossen Turmes in Auftrag, fertiggestellt wurde er jedoch erst unter Rama III. Eine Zeitlang beherbergte der Tempel auch den Smaragdbuddha, bevor dieser entgültig in den neuen Wat Phra Khaeo gebracht wurde.
König Mongkut vollendete die Arbeiten und benannte den Tempel erneut in Wat Arunratchawararam um, was eine genauere Bezeichnug für "Morgenröte" ist und direkt auf die hinduistische Gottheit der Morgenröte Aruna verweist.

Mongkut lies die gesamte Anlage mit Myriaden chinesischer Pozellanscherben in unzähligen Mustern verzieren. Diese wurden damals von chinesischen Handelsschiffen als Ballast mitgeführt und standen somit reichlich zur Verfügung.
Das hervorstechendste Gebäude des Tempels ist sein 80m hoher zentraler Prang, der von vier kleineren Prangs in jeder Ecke markiert wird. Diese vier kleineren Prangs sind über kleine Pavillons, den Mondops, miteinander verbunden. Die Mondops enthalten Darstellungen bedeutender Szenen aus dem Leben des Buddha.
Gekrönt wird der Hauptturm von einem hinduistischen Dreizack.
Die gesamte Anlage stellt das hinduistische Weltbild mit dem zentralen heiligen Berg Meru, dem Sitz der Götter, dar. Wat Arun ist ein schönes Beispiel, wie die Thais verschiedene Baustile, in diesem Falle der Khmer, aufnahmen und hieraus neue Formen schufen. Der Aufbau des Tempels ähnelt dem Angkor Wat, verwandelt jedoch dessen Wucht in Leichtigkeit und Offenheit.
Die meisten Touristen, die den Wat Arun besuchen, beschränken sich darauf, den Prang zu besteigen und würdigen den Rest des Tempels keines Blickes. Doch auch hier gibt es Interessantes zu sehen. So enthält z.B. der Bot eine Buddhastatue, die von Rama II. persönlich entworfen worden sein soll. Auffällig ist von aussen die leicht geschwungene "Bootsform" am Fundament der Seitenwände. Dies ist nicht etwa die Folge von Erdabsackungen, sondern ein stilistisches
Merkmal von sakralen Gebäuden aus der Ayutthaya -Periode und seit der Zerstörung der Stadt nur noch bei sehr wenigen Gebäuden zu finden.
Interessant ist auch die kleine Halle mit dem spitzen Dach, die von zwei grossen Dämonen - dem grünen Tasakantha und dem weissen Sahasdeja - bewacht wird. Diese Figuren finden sich auch im Wat Phra Khaeo wieder.
In der Mitte einer Reihe von vier Chedis befindet sich in einem kleineren Mondop ein "Fussabdruck Buddhas", der von Rama III.in Auftrag gegeben wurde.
Obwohl sich sein Name auf die Morgenröte bezieht, soll der Tempel am Schönsten sein, wenn die Sonne am Abend untergeht und man Wat Arun von einem Boot auf dem Chao Praya betrachtet. Dieses Motiv ziert auch unzählige Postkarten.
   

links :
Die Basis des Tempels wird von einer Unzahl von Affen, Kriegern und Gottheiten bevölkert, von denen jede ein Unikat ist.

 

 

rechts :
Bewacht wird der Tempel von chinesischen Steinfiguren, die denen im Wat Phra Khao ähneln.

 
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