Das Erawan Museum
in Samut Prakan, etwa 30 km südöstlich von Bangkok
ist eines der Projekte, mit denen Prapai "Lek" Viriyahbhun,
bis zu einem Tod im Jahre 2000 einer der reichsten Männer Thailands,
der thailändischen Kultur ein Denkmal setzen wollte. Weitere
Projekte sind Ancient
City, ganz in der Nähe und das Sanctuary
of Truth bei Pattaya.
Lek Viriyahbhun war Buddhist
und Menschenfreund, der sich schon seit seiner Jugend mit der Kultur
und Religion seines Landes beschäftigt hatte. Trotz seines
geschäftlichen Erfolges führte Lek ein bescheidenes
Leben und investierte einen grossen Teil seines Vermögens in
Projekte, die seiner Meinung nach die Vielfalt der Kulturen widerspiegeln
und somit zu einem besseren Verständnis zwischen den Menschen
führen sollten.
Das Erawan Museum ist solch ein imposantes Bei-spiel. Es
wurde im Jahre 1994 eröffnet.
Mittelpunkt ist eine gigantische Statue des mythischen hinduistischen
Elephanten Erawan, der für Weisheit steht. Der riesige
dreiköpfige Elefant ist aus Kupfer und wiegt etwa 140 Tonnen.
Die Statue mitsamt Sockel ist ca. 50 Meter hoch. Das Museum erstreckt
sich sowohl über den Sockel, als auch über die begehbare
Statue, Man betritt das Museum über den
"Keller", der die irdische
Welt repräsentiert. In dem kreisrunden Raum sind verschiedene
Antiquitäten, vor allem chinesisches Prozellan ausgestellt.
Über eine Treppe gelangt man in das nächste Stockwerk,
eine mehrstöckige Halle, die von einem bunten Glasdach gekrönt
wird. Durch das Glasdach erkennt man schemenhaft den Elefanten.
Diese Halle stellt die mythische Welt dar.
Vier, mit Silber verkleidete Säulen
repräsentieren die vier grossen Weltreligionen Buddhismus,
Hinduismus, Islam und Christentum. Auch hier sind verschiedenste
Antiquitäten ausgestellt. Ein reich verzierter Schrein beherbergt
eine Kuan Yin-Statue. Nun erreicht man über ein Bein
des Elefanten das Innere der Statue, wobei man zwischen dem Fahrstuhl
und einer Treppe wählen kann. In einem Vorraum befindet sich
ein Fenster durch das man aus der rechten Seite der Statue auf die
Umgebung blicken kann.
Anschliessend geht es weiter in einen überwiegend blau gehaltenen
Raum, der eine Art buddhistischen Himmels darstellt. Hier sind mehrere
wunderschöne Buddhastatuen aus verschiedenen Stilepochen aus-
gestellt. Das Zentrum des Raumes bildet
ein Schrein mit einer schönen, schreitenden Sukothai-Statue.
Der Raum wurde von einem deutschen Künstler gestaltet, dessen
Namen ich allerdings vergessen habe.
Für europäische Augen grenzt das ganze Museum schon eher
an Kitsch. Man sollte allerdings nicht vergessen, dass dieser Ort
neben seiner Funktion als Museum vielmehr auch einen religiösen
Aspekt hat und der Verehrung Buddhas und verschiedener Gottheiten
dient.
Fotorafieren ist übrigens, wie in den meisten Museen weitgehend
verboten. Es bietet sich an, einen Besuch des Erawan Museums
auch mit einem Besuch in An-cient City zu verbinden, da
beide, wie schon erwähnt, nicht weit voneinander entfernt sind.