Nachdem Rajendravarman seine Hauptstadt mit dem Haupttempel Pre Rup zurück in das Gebiet von Angkor verlegt hatte, verlagerte sein Nachfolger Jayavarman V. seine Kapitale noch ein Stück weiter nach Westen, an das westliche Ufer des östlichen Baray. Als Haupttempel liess er den Ta Keo errichten, einen hohen Tempelberg in der Tradition des Bakong und des Pre Rup.
 
Die Arbeiten an dem Tempelberg begannen um das Jahr 975 herum. Der Ta Keo ist das erste Bauwerk in Angkor, das komplett aus Sandstein errichtet wurde. Dieser Sandstein ermöglichte eine nachträgliche feine Ornamentik und Anfänge davon sind an der unteren
Stufe im östlichen Bereich der Pyramide sichtbar. Trotzdem wurden diese Arbeiten nie vollendet, weshalb der Tempel weitestgehend undekoriert blieb. Die Ursache hierfür ist unklar. Es kann sein, dass die Arbeiten mit dem Tode Jayavarmans V. beendet wurden. Andere vermuten, dass ein Blitzschlag als unheilvoll angesehen und deshalb die Arbeiten eingestellt wurden.
Dekorationen am unteren Bereich der Pyramide. Der Ta Keo ist in ost-westlicher Richtung ausgerichtet und im Osten gibt es einen kleinen Weg, der den Tempel mit dem östlichen Baray verbindet. Die neue Strasse schneidet den Tempel jedoch im Süden und Westen, weshalb man ihn normalerweise von dort betritt. Man sollte sich von dort jedoch zum östlichen Eingang begeben. Die äussere Umfriedung besteht aus einer erhöhten Platform, die von einer Laterit-Mauer umgeben ist. Betritt man diese durch den östlichen Gopura, so sieht man links und rechts zwei lange Galerien, die neben der Mauer stehen. Eine Treppe führt zum nächsten Gopura, der Einlass in die innere Umfriedung bietet. Dahinter öffnet sich ein Innenhof, in dessen Mitte die eigentliche Pyramide steht.
Rechts und Links befinden sich Bibliotheken aus Sandstein. In der nördlichen und südlichen Ecke befinden sich ebenfalls Galerien, die denen innerhalb des äusseren Bereiches ähneln. Architektonisch bedeutsam sind jedoch die Innenwände der Einfriedung.
Hier tauchen zum ersten Mal in der Khmer-Architektur Galerien auf, die nicht einzeln stehen, sondern quasi in die Wand integriert sind. Davor gab es nur separate Galerien, die sogenannten "langen Hallen", die man auch im Pre Rup noch findet.
Unmittelbar vor der Pyramide findet man eine kleine Statue des Stieres Nandi, dem Reittier Shivas. Die Statue scheint erwartungsvoll zur Pyramide, die seinem Herrn gewidmet ist, zu blicken.
Auf der obersten Stufe finden sich 5 Türme in der sogenannten Quinkunx-Stellung, d.h. vier Türme gruppieren sich um einen zentralen Turm. Das Fehlen jeglicher dekorativer Elemente gibt den Türmen ein schlichts, reines, zugleich massives Aussehen, ist jedoch, wie schon erwähnt, kein stilistisches Mittel.
Lange Galerie.
 
innerer, oestlicher Gopura. Rechts und links davon die langen Galerien. Nandi-Statue.
 
Im Westen fuehrt ein schmaler Pfad bis zum oestlichen Baray. Bibliothek
 
Aufstieg Blick zum suedlichen Gopura.
 
 
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