Der Wat Doi Suthep ist die bedeutendste und vor allem spektakulärste Tempelanlage Chiang Mais, wenn nicht gar ganz Nordthailands. Der Tempel liegt am Hang des Doi Suthep etwa 15 km westlich der Stadt auf etwa 1000 m Höhe und bietet grandiose Ausblicke auf Chiang Mai.
 
Ein Besuch des Tempels lohnt sich allerdings nicht nur wegen des Ausblickes.
Die Geschichte des Tempels ist eng mit der des Wat Suan Dok im Westen Chiang Mais verknüpft.
Der Legende nach entdeckte der Mönch Sumana aus Sukothai zur Zeit König Ku Nas (1355-1385) eine Buddharelique. Als er diese dem König von Sukothai zeigte, hatte dieser jedoch kein Interesse an ihr. Ku Na
bat den Mönch jedoch mit der Reliquie zu sich nach Chiang Mai. Unglücklicherweise zerbrach die Reliquie, aber auf wundersame Weise wuchsen beide Hälften wieder zur Originalgrösse heran. Eine Hälfte wurde im grossen Chedi des Wat Suan Dok untergebracht. Da man jedoch keinen passenden Ort für die andere Hälfte fand, liess der König das Schicksal entscheiden : Man befestigte die Reliquie an einem weissen Elefanten und liess diesen frei umherlaufen. Der Elefant bestieg den Doi Suthep, trompetete dreimal und starb. An der Stelle seines Todes errichtete man 1383 schliesslich den Wat Doi Suthep, der im Laufe der Zeit immer weiter ausgebaut wurde.
Heute läuft man allerdings nicht mehr Gefahr, beim Besteigen des Doi Suthep an Erschöpfung zu sterben, denn eine gut ausgebaute Strasse führt auf den Berg. Wer sich körperlich fit fühlt kann von der Strasse aus die steile, von spektakulären Nagas flankierte, Treppe mit ihren 306 Stufen zum Tempel nehmen. Die Treppe wurde im 16. Jahrhundert erbaut und seither mehrfach renoviert. Sie zieren kleine Tafeln mit den Namen von Spendern. Weniger sportliche Zeitgenossen (so wie ich, ich gebe es zu !) können auch mit einer modernen Standseilbahn zum Tempel fahren. Von dort aus gelangt man auf eine peinlich saubere, äussere Platform, an deren westlichen Ende sich ein kleines Tempelmuseum befindet.
 
 
Auf der äusseren Platform befindet sich eine grosse Glocke, eine Aussichtsterasse mit, wie gesagt, spektakulären Ausblicken auf Chiang Mai, ein Wihan mit feinsten Holzschnitzarbeiten im Lan Na-Stil , ein Restaurant und u.a. auch eine Statue, die an den weissen Elefanten erinnert, der diesen Ort gefunden hat.
Man betritt die innere erhöhte Platform durch einen Wihan, der mit vergoldeten Holzschnitzereien verziert ist. An jeder Seite wachen mythologische Wächterfiguren.
 
Im Inneren, das von einem Wandelgang umgeben ist, fällt sofort das Heiligtum in der Mitte auf : Ein blendender vergoldeter Chedi, von 16 m Höhe der die heilige Reliquie enthält. An den vier Ecken des Chedis befinden sich massive goldene Schirme.
Westlich und östlich von dem Chedi befinden sich zwei Wihans mit wunderschönen Buddhastatuen und Wandmalereien. Die Malereien im östlichen Wihan zeigen u.a. die Legende des Elefanten, im westlichen Wihan wird eine Episode aus einem früheren Leben des Buddha dargestellt.
Auch trotz der relativ vielen Touristen merkt man trotzdem, dass man sich an einer der heiligsten Stätten Thailands befindet : Überall stösst man auf kleine Altäre und Buddhastatuen, an denen die Gläubigen beten, Mönche besprengen die Gläubigen und das Heiligtum mit Wasser und über allem liegt der Duft von Räucherkerzen.
Besucher sollten unbedingt auf entsprechende Bekleidung achten, da der Besuch ansonsten auch schonmal verwehrt werden kann.
 
Neuere Studien der Chiang Mai University und des Asian Institute of Technology sehen den Wat akut durch einen Erdrutsch bedroht. Schon heute findet man kleinere Risse überall auf dem Gelände. Grund ist der weiche Untergrund des Wat. Das Fine Arts Department schätzt die Kosten für eine Absicherung des Wat auf bis zu 100 Mio. Baht.
 
 
 
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