Im Jahre 1546 wurde Setthatirat, dem König Lan Xangs, die Regierung über Chiang Mai und das Reich Lan Na angetragen, die dieser annahm. Ein Jahr später musste er jedoch nach Lan Xang zurückkehren, um dort einen Aufruhr zu beenden.
 
Bei dieser Gelegenheit nahm er den Smaragdbuddha mit sich, der sich im dahin im Wat Chedi Luang in Chiang Mai befand.
Um dem Smaragdbuddha ein neues Heim zu bieten, liess Setthathirat im Jahre 1565 den Hor Phra Khaeo errichten. Der Wat diente auch als Setthatirats persönlicher Gebetsort.
Der Smaragdbuddha blieb hier, bis im Jahre 1778 siamesische Truppen unter Führung General Chao
Phraya Chakris, des späteren Königs Rama I., in Vientiane einmarschierten und den Smaragdbuddha in einem Triumphzug in die neue siamesische Hauptstadt Bangkok brachten, wo er sich seitdem im Wat Phra Khaeo befindet. Blieb der Hor Phra Khaeo damals noch weitgehend verschont, wurde er bei einer späteren Strafexpedition der Siamesen im Jahre 1828 zerstört.
Giebeldreieck mit kunstvollen Schnitzereien. Ab dem Jahre 1936 begann man mit französischer Hilfe mit dem Neuaufbau des Gebäudes. Das Ergebnis ist jedoch unverkennbar im Bangkoker Stil errichtet und ähnelt sehr stark dem Bot des Wat Phra Khaeo, in dem sich der Smaragdbuddha heute noch befindet. Zumindest hat der neue Hor Phra Khaeo nur sehr wenig mit vergleichbaren,laotischen Gebäuden des 16. Jahrhunderts gemein und man kann davon ausgehen, dass man sich beim Neuaufbau, in Ermangelung der originalen Pläne, stark an thailändischen Gebäuden späterer Epochen orientierte. Der Hor Phra Khaeo wurde seit seinem Neuaufbau mehrfach restauriert, zuletzt umfangreich im Jahre 1993, wobei die Deutsche Regierung damals 100 000 DM an finanzieller Hilfe beisteuerte.
Heute dient der Hor Phra Khaeo als ein Museum für religiöse Gegenstände und Kunst und sowohl sein Inneres, als auch die äussere Terrasse beherbergen eine ganze Reihe wunderschöner Buddhastatuen aus verschiedenen Epochen.
Grenzsteine ( Bai Sima ) aus anderen Wats. Buddhastaute auf der Terrasse.
Auch wenn die ausgestellten Stücke sicher beeindrucken, ist für mich das eigentliche Highlight das Gebäude selbst, das sich in einem kleinen Park befindet. Abgesehen von der Ornamentik aus Stuck, verzichtete man, wohl auch aus Geldmangel, auf weitere farbigen Verzierungen und Bemalungen, was dem Gebäude einen "rohes" Aussehen gibt und meiner Meinung nach einen reizvollen Kontrast zu den fast schon verschwenderisch prunkvollen, religiösen Gebäuden in Thailand bietet.
Das Gebaeude praesentiert sich in einem "rohen" Look. Singha-Figur.
 
Buddhastatue im Dvaravati-Stil. Buddhastatue im laotischen Stil.
 
Buddharelief im laotischen  Stil. Mitteltuer des Hor Phra Khaeo.
 
Naga-Treppe. Das gebaeude befindet sich in einem kleinen, gut gepflegten Park.
 
 
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