Zur Zeit der ersten Urlauber auf Koh Samui gab es nur wenige und sehr schlechte Strassen. Die einzelnen Dörfer der Insel waren zumeist nur per Boot zu erreichen.
Seit jedoch im Jahre 1969 mit grossem Aufwand der Bau der Ringstrasse begonnen worden war, hat sich einiges getan und heute ist, obwohl noch an vielen Stellen gebaut wird, nahezu jeder Ort relativ leicht erreichbar. Seitdem liegt Koh Samui aber auch an der Spitze der thailändischen Unfallstatistik und besonders Westler gehen hier mit schlechtem Beispiel voran.
 
Das wichtigste Verkehrsmittel ist das Pickup-Taxi, wegen seiner zwei Sitzbänke auch Song-Thaew genannt. Es gibt einen regelrechten Routenplan, auf dem die Song-Thaews ständig auf und ab fahren und Leute mitnehmen. Man stellt sich einfach an den Strassenrand und wartet, bis man ein Taxi heranwinken kann.
Der Fahrpreis richtet sich hierbei natürlich nach der Wegstrecke, aber auch nach der Anzahl der mitfahrenden Personen. Je mehr Leute mitfahren, umso billiger wird es natürlich.
Thais zahlen weniger, als Europäer und es macht wenig Sinn, hierüber Diskussionen anzufangen.
Abends wird es jedoch entsprechend noch ein wenig teurer. Aber keine Bange : Ich rede hier von Beträgen, für die man in Deutschland noch nicht einmal ein Taxi von innen zu sehen bekommt.
In letzter Zeit gibt es immer mehr "normale" Taxis mit Aircondition, aber auch hier ist der Preis, auch wenn das Schild "Taxi-Meter" gross auf dem Dach prangt, immer noch Verhandlungssache und auch hier ist eine Diskussion sinnlos.
Schon seit längerem kann man auf Koh Samui auch Leihwagen mieten, z.B. direkt am Flughafen, aber über
die Modalitäten und die Preise kann ich nichts sagen. Wer auf Koh Samui für relativ wenig Geld mobil sein möchte, kommt nicht umhin, sich ein Motorbike auszuleihen. Dies kostet zwischen 100 und 150 Baht am Tag.
Hier gibt es jedoch einiges zu beachten :
Die Motorbikes sind in der Regel nicht versichert und unterliegen auch keinen Sicherheitsbestimmungen. Man tut also gut daran, sie vor Antritt der Fahrt zusammen mit dem Verleiher auf evtl. Mängel und schon vorhandene Schäden hin zu untersuchen.
Im Zweifelsfalle sollte man sich ein anderes Bike geben lassen oder zu einem anderen Verleiher gehen.Beim Ausleihen eines Motorbikes sollet Ihr aber noch etwas beachten : Die meisten Motorbikes sind

mit dem Namen und der Telefonnummer des Vermieters beschriftet, was es ungemein erleichtert, sie wiederzufinden. Gelegentlich ist es aber vorgekommen, dass die Vermieter ihre eigenen Motorbikes mit dem Zweitschlüssel vor Bungalows, Diskotheken und ähnlichem entwendet und dem Mieter den Verlust in Rechnung gestellt haben. Natürlich tauchten die Motorbikes, nachdem der Mieter die Insel verlassen hatte, plötzlich wieder auf. Dies sind natürlich Einzelfälle. Trotzdem solltet Ihr die Bikes nie unbeobachtet stehen lassen, nach Möglichkeit am Abend wieder zurückbringen oder ein paar Baht in ein Schloss investieren.
Wie schon erwähnt, erreicht Koh Samui regelmässig einen Spitzenplatz in der Unfallstatistik Thailands. Wenn man sich besonders unter den Farangs umschaut, fällt auf, wieviele von ihnen mit Pflastern und Verbänden herumlaufen und die meisten davon dürften von Unfällen mit Motorrädern rühren. Die gut ausgebauten Ringstrassen Koh Samuis laden viele dazu ein , Gas zu geben. Aber gerade der vermeintlich gute Zustand der Strassen täuscht oft. In den meisten Kurven liegen kleine Sandhaufen und von der üblen Angewohnheit der Hundebevölkerung, die Strassenseite unmittelbar vor herannahenden Fahrzeugen zu wechseln, zeugen die Kadaver, die man hier und da sieht.
Natürlich ist auch die Angewohnheit vieler Touristen, nur mit Badehose und Sonnenbrille bekleidet, dafür innerlich mit einigen Mai Tais aufgewärmt, neue Streckenrekorde auf unbekanntem Terrain erreichen zu wollen, nicht unbedingt dazu angetan, die Unfallstatistik wirklich nach unten zu drücken.
Ich war schon Zeuge, wie ein Farang so betrunken war, dass er beim Starten seines Mopeds direkt mit diesem in die Aussenbepflanzung einer Bar fiel und sich auch nicht mehr selbst befreien konnte. Bekanntlich sind Thais freundliche Menschen und schnell kamen ein paar zusammen, darunter auch ein uniformierter Security-Mann, die den Farang unter dem Moped hervorzogen, ihn auf dieses setzten, das Moped für ihn starteten und ihn auch noch kurz anschoben. Ich bezweifel, das er sehr weit gekommen ist, da zu dieser Zeit auch noch recht viel Verkehr auf der Hauptstrasse herrschte.
Um es kurz zu sagen : Auch wenn man im Urlaub ist, sollte man eine gewisse Vorsicht wahren. Auch wenn die ärztliche Versorgung auf Koh Samui teilweise erstklassig ist, ist es besser und billiger, sie nicht in Anspruch nehmen zu müssen.
Kommt es zu einem Unfall mit mehreren Beteiligten, ist in Thailand immer derjenige der Schuldige, der das meiste Geld besitzt. Natürlich ist dieses Verfahren ungrecht und diskriminierend und hat dazu geführt, dass Unfallflucht nicht gerade zu den seltenen Delikten in Thailand zählt.

Da Thais davon ausgehen, dass alle Farangs wohlhabend sind (wie sonst hätten sie die weite Reise bezahlen können?), ist bei einem Unfall mit einem Farang immer der Farang der Schuldige! Dies ist schlicht und ergreifend so und lautstarke Proteste wirken sich eher negativ auf den zu zahlenden Betrag aus.
Wenn man andererseits das Opfer eines Unfalles geworden ist, tut man gut daran, zumindest bis zum Eintreffen der Ambulanz bei Bewusstsein zu bleiben. Wie schon gesagt, ist die medizinische Versorgung auf Koh Samui auf hohem Niveau, was man allerdings von den Krankentransportern nicht unbedingt sagen kann. Viele Krankenhäuser zahlen Provision für jeden
Verletzten, der eingeliefert wird. Von daher kann es durchaus passieren, dass man das Bewusstsein auf der Ladefläche eines Pickups, eingekeilt zwischen Singha-Kisten wiedererlangt. Schon manchem, der einen Unfall halbwegs gut überstanden hat, hat die Fahrt zum Krankenhaus den Rest gegeben, zumal nicht zwangsläufig das nächstgelegene Krankenhaus angefahren wird, sondern eher das, welches am meisten zahlt.
 
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