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Der Wat Si Muang
ist der am meisten frequentierte Wat Vientianes,
denn er enthält den Lak Muang, den Schrein für
die Stadtgeister. Dieser besteht aus einer massiven, phallusförmigen
Säule, die in heilige Stoffe eingehüllt und deren Spitze
mit Blattgold überzogen ist. Wat Si Muang bedeutet
entsprechend soviel, wie "heiliger Wat der Stadt". |
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Der ideale Standort der Säule wurde von Priestern
ermittelt. Der Legende nach grub man für die Säule, ein
tiefes Loch. Anschliessend befestigte man die Säule mit starken
Seilen über dem Loch und wartete auf einen Freiwilligen, der
bereit war, als späterer Schutzgeist für die Stadt zu
fungieren. |
Schliesslich geriet eine
schwangere Frau in das Loch, die Seile wurden gelöst und die
Stadt bekam ihre Schutzgeister. Ob die Frau auf freiwilliger Basis
in das Loch geriet, ist unbekannt und dies ist gar nicht mal ironisch
gemeint. In früheren Zeiten war es durchaus üblich, irgendeinen
armen Tropf von der Strasse weg zu verhaften, um aus ihm umgehend
einen Tor- oder Stadtgeist zu machen. |
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Der langgezogene Sim
wurde um den Lak Muang herumgebaut. Er besteht aus zwei
Räumen : In einem Vorraum befinden sich mehrere Buddhastatuen
und ich vermute es handelt sich hierbei um den "buddhistischen"
Teil des Sim, in dem die Mönche ihre Zeremonien abhalten
(Die Institution eines Geisterschreines ist schliesslich nicht
besonders buddhistisch, auch wenn die Übergänge hier fliessend
sind,). Hinter diesem Raum befindet sich der Raum, in dem der
Lak Muang aufgestellt ist. Auf einem Altar findet man mehrere
Buddhastatuen in verschiedenen Grössen und aus verschiedenen
Stilepochen. Hinter der Säule wurde eine Art elektronischer
Heiligenschein installiert. Das Hakenkreuz in der Mitte ist nicht
etwa ein Hinweis auf eine faschistische Ge- |
sinnung, sondern das Hakenkreuz
oder auch Swastika ist ein uraltes indisches Glückssymbol,
das von den Nazis lediglich missbraucht wurde. |
Vor der Säule befindet sich ein
altes geschnitztes Buddharelief aus Holz, teilweise mit Blattgold
überzogen.
Der Lak Muang spielt eine wichtige Rolle im Leben der Bevölkerung
Vientianes. Vor wichtigen Ereignissen und Entscheidungen
kommen die Gläubigen hierher und versuchen durch Opfergaben
in Form von Früchten und Blumengestecken die Geister in ihrem
Sinne gnädig zu stimmen. Auch einigen der Buddhastatuen wird
nachgesagt, Wünsche erfüllen zu können. Es ist sehr
wahrscheinlich, dass Ihr bei Eurem Besuch des Wat Si Muang
gerade auf eine Gruppe Betender trefft. Etwas Rücksicht ist
also angebracht. Photographieren ist jedoch erlaubt, allerdings
auch mit dem entsprechenden Respekt. |
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An der Kopfseite des Sim
befinden sich die Reste eines Heiligtums aus Laterit,
vermutlich noch aus der Zeit der Khmer. Gläubige
bringen hier zerbrochene Heiligenbilder hin, um das schlechte
Kharma, das durch die Beschädigung der Gegenstände
möglicherweise verursacht wurde, abzumildern.
Auf dem Gelände des Wat befinden sich noch mehrere
Grabmale einflussreicher Bürger der Stadt, darunter das einer
Frau, dass von einem Baum förmlich umschlungen wird.
In einem Käfig werden, zugegebenermassen wenig artgerecht,
zwei Waschbären und zwei Affen gehalten und das lautstarke
Geschrei der Affen hallt durch die ganze Umgebung.
Daneben findet man grosse Wächter- und Tierfiguren, |
die Verwaltungsgebäude
des Wat, mit teilweise wunderschönen Holzschnitzereien,
und die Wohnräume der Mönche. |
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